Erst gestern haben wir darüber sinniert, warum die aktuellen Geschehnisse von Xbox schlecht für die Industrie, die angestellten Entwickler und letztlich für die Gamer ist. Kurz darauf folgen weitere Botschaften von Bloomberg, die ein noch schlechteres Bild zeichnen.
Jason Schreier von Bloomberg hat weitere Details verraten, die nun in einem Townhall Meeting von Xbox veröffentlicht worden sein sollen. Dort soll Matt Booty weiter ins Detail gegangen sein, was die Schließung dreier Studios, die Absorption eines vierten und die künftigen Pläne betrifft.
Booty erklärte dort, dass die eigenen Studios zu dünn besiedelt sind, wie „Erdnussbutter auf einem Brot“ und das Führung der Studios zu wenig Mitarbeiter haben. Aus diesem Grund hat Xbox bzw. Microsoft die Studios geschlossen, um an anderer Stelle mehr Mitarbeiter zu bekommen.
Zudem verriet Booty auch, dass die Schließung von Arkane Austin, dem Studio hinter Prey und zuletzt Redfall nichts mit dem Misserfolg von Redfall zutun habe. Noch vor der Schließung wollte Arkane wieder zurück zu seinen Wurzeln kehren und ein neues Singleplayer-Spiel umsetzen, höchstwahrscheinlich ein neues Dishonored. Um aller Ironie die Krone aufzusetzen, sprach Booty folgenden Satz aus: „Wir benötigen kleinere Games, die uns Prestige und Awards einbringen können.“ Ich denke, hier möchte jedes Studios jetzt laut schreien, denn genau das hat Tango Gameworks mit Hi-Fi Rush getan und damit scheinbar sein eigenes Ende besiegelt.
Jill Braff, Ihres Zeichens Head of ZeniMax erklärte während des Meetings, dass sie hoffe, dass die Umstrukturierung anderen Abteilungen hilft, darunter Fallout und Doom, um den Fokus auf weniger Projekte zu richten. Braff erklärte, „es ist schwer neun Studios weltweit mit einem kleinen Kernteam zu unterstützen, während die Liste an Dingen immer weiter zunimmt. Ich denke, wir waren kurz vor einen Kipppunkt.“
Xbox wird also auch in Zukunft seine Ressourcen auf große Titel richten, auf Kosten neuer Franchises und Kreativität – beides Punkte, die laut Phil Spencer elementar wichtig für Xbox waren.
Aber auch das Thema Activision Blizzard ist nun wieder in den Vordergrund gerückt worden. Kein Publisher und Hardwarehersteller hat soviel Geld in die Hand genommen, wie Xbox während des Kaufes von Activision Blizzard, der in seiner Gesamtheit – mit Gebühren – mehr als 75 Milliarden US-Dollar gekostet hat.
Statt nun auch in die eigenen Studios zu investieren, will Xbox jetzt das Geld auch von Xbox Game Pass-Usern aus der Tasche ziehen. Der Game Pass soll in seinem Kern, seiner Zeit, für kleinere Spiele gedacht sein. Titel aus dem Hause von Double Fine oder Tango Gameworks, sollten den Xbox Game Pass bekannter und attraktiver machen. Der Xbox Game Pass hat zuletzt aber kein Wachstum mehr verzeichnet.
Verschiedene Analysten haben jetzt festgestellt, dass das Wachstum der Xbox Game-Sparte allein dem Kauf von Activision Blizzard zu verdanken sei. Ohne diese Investition wäre hier ein Verlust von mindestens fünf Prozent zu verzeichnen gewesen. Es ist davon auszugehen, so die Analysten, dass eine weitere Erhöhung der Xbox Game Pass Preise ins Haus steht.