Xboxmedia

Special: Xbox One X – Warum 499 Euro ein Schnäppchen sind

Es ist vollbracht: alles Wissenswerte der Xbox One X – einst bekannt als Project Scorpio – wurde enthüllt. Ob die Specs, die mit 12 GB GDDR RAM, einer angepassten CPU und GPU sechs Teraflop an Leistung produzieren, der Preis, der mit 499 Euro zu Buche schlägt oder der Termin, am 07. November.

Was aber haben wir wirklich von der E3 2017 gelernt? Viele Gamer waren enttäuscht bekannte Namen nicht gesehen zu haben, wie beispielsweise Halo oder Gears of War. Höchstwahrscheinlich wurde auch vergessen, dass beide Reihen erst ein bzw. zwei Jahr/e „alt“ sind, was den letzten Teil betrifft. Phil Spencer selbst hat sich darüber gefreut, dass auch ohne diese großen Namen 42 Spiele auf der E3 Konferenz angekündigt bzw. gezeigt wurden.

Allerdings war ein Thema mehr als andere in den Medien, Foren, Gruppen und Social-Networks vertreten als andere. Der Preis der Xbox One X. Wir wollen nun erklären, warum der Preis der Xbox One X nicht nur gerechtfertigt ist, sondern sogar vergleichsweise günstig, wenn alle Faktoren betrachtet werden.

Hand in Hand

Eines der häufigsten Argumente skeptischer Gamer oder sogar Leute, die der Xbox One X nichts Positives abgewinnen können, ist die Tatsache, dass ein PC zum gleichen Preis die gleiche Leistung bringen könnte. Das ist im Grunde ziemlich falsch. Warum? Nun, zum einen ist ein PC ein Allround-Gerät. Egal wie sehr ihr eure Maschine auf Gaming trimmt, es wird immer viele andere Sachen erledigen können: Medien wiedergeben, Office-Programme nutzbar machen, Bilder bearbeiten oder Film- und Musikbearbeitung anbieten.

Das bedeutet, dass ein PC vielseitig sein muss. Ressourcen müssen abgerufen werden können, wenn Anwendungen laufen oder Prozesse im Hintergrund genutzt werden. Das setzt voraus, dass genügend Arbeitsspeicher und eine gute CPU verbaut worden sind. Bleiben wir bei den 12 GB der Xbox One X. Neun Gigabyte dieser 12 sind für das Gaming selbst freigegeben, während die anderen drei für Hintergrundaufgaben und das Betriebssystem reserviert sind.

Ein Prinzip, dass ganz ähnlich beim PC genutzt wird. Also doch alles gleich? Nein, denn anders als beim PC muss die Xbox One Xkeine Filme rendern können, oder Bilder bearbeiten. Der RAM ist komplett auf Gaming ausgelegt. Dieser GDDR5-RAM, der beim PC bei Grafikkarten zum Einsatz kommt, arbeitet eng mit allen Komponenten der Xbox One X zusammen. Der CPU, die GPU und der RAM sind im Grunde Teile eines gemeinsamen Körpers. Jeder Teil ist derart hart auf den anderen abgestimmt, dass sie dauerhaft zu 100 Prozent das nutzen können, was vorhanden ist. Ein PC ist hier deutlich vielseitiger. Seine Komponenten werden so entworfen, dass sie möglichst unterschiedliche Aufgaben erledigen können. So ist eine Grafikkarte nicht nur auf Gaming ausgelegt, sondern beispielsweise auch auf Bildbearbeitung bzw. Filmbearbeitung (Videoschnitt) oder Grafikprogrammierung.

Das Resultat dessen ist, dass die Xbox One X mit weniger Leistung – was die Zahlen betrifft – mehr erreichen kann als ein PC mit dieser Ausstattung. Ein geschlossenes System, dass nur einem Zweck dient, ist also einem offenen System, dass viele Möglichkeiten nutzen kann, in diesem Bereich also überlegen.

Xbox One X

Totschlagargumente

Viele Gamer sagen, dass sie zum Preis von 499 Euro eine bessere Grafikkarte bekommen können. Was so nur die halbe Wahrheit ist. Ihr könnt zu diesem Preis eine gute Grafikkarte bekommen, ohne Frage. Was aber macht ihr damit? Als Briefbeschwerer ist es wohl etwas ungeeignet. Dieses Argument entwertet sich im Grunde selbst, da es etwas voraussetzt: Um eine Grafikkarte zu kaufen, die besser ist als die Leistung die die Xbox One X ausgibt, benötigt zur zunächst einmal einen PC. Dieser PC hat natürlich Geld gekostet. Egal ob selbst zusammengestellt oder beim Fachhändler als Paket erworben. Ein PC setzt zum Gamen voraus, dass er ein Gehäuse, ein Mainboard, ein Prozessor, eine Maus, eine Tastatur, einen Monitor, einen Lüfter, eine Grafikkarte und ein Netzteil besitzt – eventuell auch eine gute Soundkarte. Erst mit diesen Bestandteilen könnt dieses Argument anbringen. Allerdings hat sich besagtes Argument mit der Auflistung eben jener Teile wie erwähnt entwertet. Jede Komponente kostet Geld, das ihr bereits investiert habt oder noch müsst. Mit Tastatur, Maus und Monitor sind an dieser Stelle gerne weit mehr als 1.000 Euro fällig.

Sicher, die Xbox One Xsetzt einen Fernseher voraus, dieser muss, entgegen der landläufigen Meinung nicht 4K-fähig sein. Mit 4K allerdings könnt ihr 100 Prozent der Xbox One X entfalten.

Keine Exklusivtitel?

42 Spiele hat Microsoft auf der Pressekonferenz gezeigt, mehr als 20 davon waren (zeit)exklusiv für Xbox One (X) und Windows 10. Ha! Windows = PC = Xbox One unnötig. Nein, schon wieder wird hier Etwas übersehen, totgeschwiegen oder einfach missverstanden.

Die Xbox One X(S) (X) ist Teil des Windows 10 Ökosystems. Mit Play Anywhere bietet euch dieses System eine Möglichkeit, die euch an keiner anderen Stelle geboten wird. Kauft ihr einen Titel beispielsweise für die Xbox, ist er ohne weitere Kosten auch via Windows 10 – sofern Play Anywhere – verfügbar.

Microsoft tötet nicht die Exklusivität, sondern weitet sie aus und bietet den Gamern die Möglichkeit. Nicht jeder Gamer investiert gerne 2000 Euro in einen „zukunftssicheren“ PC und ist bereit alle zwei bis drei Jahre die Grafikkarte und den Prozessor zu wechseln. Die 499 Euro für die Xbox One X bringen ein festes Paket, das nicht ausgewechselt werden muss.

Auf neuem Kurs

Microsoft ist unter der Führung von Phil Spencer und den vielen tausend Mitarbeitern, die weltweit beschäftigt sind, dabei die Ausrichtung der Marke Xbox auf einen alten Kurs zu bringen. Don Mattrick hat im Jahre 2013 die Xbox One als etwas angekündigt, was Gamer nicht wollten. Sie verloren den Fokus auf das was die Xbox seit der ersten Konsole ausgezeichnet hat: Power und Games.

Mit der Xbox One X ist Microsoft genau auf diesen Kurs zurückgekehrt und wird weiter in neue Spiele investieren. Phil Spencer verriet mehr als ein einmal, dass derzeit viele neue Exklusivtitel in Entwicklung sind. Es ist aber gut, dass sie noch nicht angekündigt sind. Zu früh über eine Marke zu reden, weckt Erwartungen – können diese am Ende nicht erfüllt werden, oder genügen nicht den Ansprüchen der Investoren und Entwickler, ist die Enttäuschung groß. Das beste Beispiel dafür ist wohl Scalebound.

[amazon box=“B01GVN15IA“]

Die mobile Version verlassen