Jeder Xbox One-Gamer kennt das mitgelieferte Headset, für Partys. Es ist klein, zweckdienlich und das war es dann auch schon. Viel zu oft verheddert es sich und vom Mono-Sound wollen wir gar nicht sprechen. Da dauert es oft nicht lang, bis man als sozialer Gamer schnell nach einem Headset Ausschau hält aber muss es gleich immer jenseits der 100 Euro Marke liegen? Wir haben uns das Mittelklasse Headset aus dem Hause Thrustmaster, mit Namen Y-300X, einmal genauer angeschaut, das genau in diesen Markt möchte. Unsere Eindrücke haben wir in diesem Review zusammengefasst.
Wann immer man nach einem Headset sucht, möchte man guten Klang, ein fast schon perfektes Mikrofon und das alles am liebsten geschenkt und wenn nicht das, dann zu einem Preis, den man noch irgendwie verschmerzen kann. Natürlich ist das Leben da etwas anders und legt uns Steine in den Weg, die nun einmal da sind. So muss man seine Ansprüche immer seinem Geldbeutel unterordnen, sofern man nicht die eine oder andere Millionen sein Eigen nennt. Verschiedene Firmen bieten hier eine Lösung, die nicht nur für erwachsene Gamer gedacht ist, sondern auch für Schüler. Firmen wie Thrustmaster.
Mit dem Y-300X möchte man „nur“ knappe 60 Euro von euch, und gibt euch dafür ein Stereo Headset, dass das Plug & Play-Versprechen gibt. Nun, bevor wir das Headset auf Herz und Nieren testen, vorweg ein Wort der Warnung. Falls ihr Xbox One-Gamer der ersten Stunde seid, und somit noch den „alten“ Controller besitzt, so bedarf es eines Adapters, um das Y-300X nutzen zu können. Den könnt ihr wahlweise bei Microsoft oder anderen Händlern zum Preis von 20 Euro erwerben.
Das Y-300X erscheint, anders als frühere Headsets, bereits mit einem 3,5 mm Klinkenanschluss. Sollte euer Controller diesen Anschluss bereits besitzen, da ihr ein neues Modell erworben habt, dann ist Plug & Play nicht nur eine Möglichkeit, sondern tatsächlich gegeben. Mit Adapter allerdings, ist es wesentlich einfacher die Lautstärke zu regeln oder das Mikrofon zu „muten“.
Bevor wir uns in klangliche Welten verabschieden, bleiben wir beim Physischen – bei allem was man irgendwie anfassen und damit bewerten kann. Wir sagen dazu gerne „Haptik“. Wie ist also die Haptik beim Y-300X?
Bedenkt man, dass „nur“ 60 Euro zu investieren sind, hat Thrustmaster sich echt nicht lumpen lassen. Für den Komfort sorgt viskoelastischer Schaum, der in den Bügeln, als auch an den Ohrhörern selbst zu finden ist. Dadurch sitzt das Headset extrem dicht am Kopf und sorgt für eine sehr gute Abschirmung aller außen Geräusche. Visko-was? Genau! Viskoelastischer Schaum wurde von der NASA entwickelt um es den Astronauten so gemütlich wie möglich zu machen. Viskoelastischer Schaum verändert sich unter Druck, entweder durch das eigene Körpergewicht oder beispielsweise durch die Bügel eines Headsets (was für eine Überleitung!) und passt sich dann perfekt dem Körper an. Praktisch wie die NASA und ihr entwickelter Schaum ist, gibt es keine Druckspitzen – was unangenehm wäre. Nach dem Tragen und ohne Druckeinwirkung nimmt der Schaum wieder seine ursprüngliche Form an. (Wieder was gelernt.)
Und ist das NASA-Zeug jetzt wirklich so gut? Schließlich hat man schon Jahre nichts mehr von der Raumfahrtbehörde gehört – wenn das kein Zeichen ist?! Ja, das „Zeug“ ist gut. Die bereits angesprochene Abschirmung ist tatsächlich ››sehr‹‹ gut. Man hat fast das Gefühl als würde man einen Lärmschutz tragen. Unbequem wird es allerdings nicht, selbst nach mehreren Spielestunden. Nur etwas warm könnte es dem ein oder anderen Gamer unter der fast perfekten Abschirmung werden. Ein Headset wäre ohne Mikrofon nur ein Kopfhörer und natürlich verfügt das Y-300X über ein Mikrofon – wäre ja sonst ein recht sinnfreies Review.
Sehr praktisch ist dabei der Umstand, dass man das Mikrofon, je nach Gebrauch, einfach abziehen kann, bis man tatsächlich nur Kopfhörer hat. Erst wenn man mit seinen Freunden sprechen möchte, kann selbiges wieder angeschlossen werden – im Plug & Play oder besser Speak-Verfahren.
Aber kommen wir zur Haptik zurück. Das Thrustmaster Y-300X fässt sich sehr wertig an. Es hat ein angenehmes Gewicht und fühlt sich nicht nach billigem Plastik an, dass nur darauf wartet auseinander zu fallen. Nur das Mikrofon tanzt hier etwas aus der Reihe. Trotz schnellem Wechsels hat man das Gefühl, als sei es nicht ganz eingerastet, als müsse man noch etwas mehr drücken (Vorsicht! Irgendwann gibt jedes Material zu starkem Druck nach.) um es in die richtige Position zu bringen. Obwohl sehr biegsam und somit gut justierbar scheint hier etwas gespart worden zu sein – schade.
Aber egal wie gut sich das Headset trägt und egal welcher Schaum letztlich zum Einsatz kommt, es steht und fällt natürlich mit dem Sound. Aber auch hier möchte Thrustmaster punkten. Mit 60 mm Treibern soll genau dies gelingen. Aber gelingt es auch tatsächlich? Nun ja, wir müssen fair bleiben. Für 60 Euro wird ordentlich geliefert. Es ist kein Surround Sound, sondern reines Stereo aber dafür umso klarer. Da man leider keine Voreinstellungen machen kann, bzw. sich ein Klangset wählen kann, wurde hier auf ein gemischtes Auslegen von Höhen, Tiefen und Bass gesetzt. Letzter flötet einem satt ins Ohr und sorgt für ordentlich Wumms, gerade beim Shootern oder anderen Actiongeladenen Titeln sehr zu empfehlen.
Was gefällt uns aber nicht am Thrustmaster Y-300X? Nun, es gibt, obwohl nicht sehr störend, ein leichtes Hintergrundrauschen, gerade bei höherer Lautstärke – was aber eher normal ist. Allerdings, was etwas schade ist, man hört dieses Rauschen auch des Öfteren bei einer eher moderaten Lautstärke. Zudem, wenn man viel in Partys unterwegs ist und oft mit Freunden spricht, muss auf zwei Dinge Wert gelegt werden.
Zum einen: positioniert das Mikrofon zwar dicht am Mund, sorgt aber dafür, dass ihr nicht in selbiges atmet oder pustet. Das kann sehr schnell unangenehm werden, da das Mikrofon auf Dauerempfang ist. Zum anderen solltet ihr in einer Party die Lautstärke eurer Freunde nicht aufs Ultimo drehen, da sie sich dann selbst hören. Da das Mikrofon bereits bei 40 flüsterleisen Dezibel anspringt.
Fazit:
Thrustmaster will mit dem Y-300X kein Highend Headset auf den Markt werfen, an dem sich nur Klangexperten erfreuen können, sondern in den Mittelklassemarkt. Das ist ihnen auch durchaus gelungen. Für gerade einmal 60 Euro erhält man ein Headset, in dem NASA-Technologie steckt und das die Außenwelt extrem gut abschirmt.
Nur das Mikrofon hat uns nicht ganz so gefallen. Viel zu oft hat man das Gefühl, als sei es nicht komplett eingerastet, als fehlen noch ein paar Millimeter um das vertraue „Klick“ zu hören. Zudem ist es zu sensibel eingestellt und oftmals nervt man seine Partiemitglieder mit dem eigenen Atem. Schade, doch sofern man nicht das Mikrofon direkt in den Mund steckt, ist alles gut.
Ist das Y-300X den Kauf wert? Ja, wer seinen Geldbeutel schonen möchte und nicht auf ausgefallene Pre-Sets beim Sound besteht, der hat mit dem Y-300X eine kostengünstige Alternative gefunden.