In diesem Jahr feiert das Genre der Beat em Ups sein glorreiches Comeback. Mit Tekken kommt jetzt einer der ältesten Vertreter des Genres wieder. Wie gut macht sich Tekken 7 aber im Vergleich mit anderen Titeln und funktioniert das ganze Prinzip hinter Tekken 7 noch? Wir klären diese und weitere Fragen in unserem Test.
Alles begann mit einer Tat, die vor vielen Jahren einen Hass schürte, der bis zum heutigen Tag die Familie Mashima zerstört. Das finale Kapitel dieser Geschichte hat aber nicht nur die Familie der Maschimas zerstört, sondern auch die Menschheit an den Rand der Auslöschung gebracht.
Ausgelöst durch einen Krieg, den Jin begann, um eine Wesenheit zu besiegen, die älter ist als die Menschheit, haben sich Kazuya und Heihachi Mishima dazu entschieden ihren Kampf ein für alle Mal zu beenden.
Was beide nicht ahnten ist, dass sich ein Geist der Vergangenheit gemeldet hat und einen Kämpfer entsandte, der sowohl Heihachi und Kazuya ins Reich der Toten befördern soll.
Das hat uns gefallen:
Wie schon in jedem anderen Teil, setzt auch Tekken 7 wieder auf das altbewährte Combo-System. Damit spielt es auch gleich seine größte Stärke aus. Das Gameplay konnte Bandai Namco mit der beliebten Reihe, die nach dem vierten Teil allerdings deutlich schwächelte, immer auf einen Standard halten, der es erlaubte, dass Leihen schnell das Grundsystem von Tekken erlernen können.
Allgemein trifft der Spruch „schnell zu lernen, hart zu meistern“ ziemlich genau ins Schwarze, auch bei Tekken 7. Tekken 7 spornt dazu an, dass neue Combos gefunden, entdeckt und sogar erfunden werden. Mit seinen 36 Kämpfern bietet Tekken 7 zudem eine Vielfalt an, die es so bei nicht vielen Vertretern des Genres gibt. Jeder Fighter ist dabei ganz unterschiedlich, mit Ausnahme von Kuma und Panda.
Hinzu kommen verschiedene Modi, die Fans und Neulinge begeistern sollen. Die Kampagne ist nach rund zwei bis drei Stunden schnell beendet, bietet im Anschluss aber noch einen recht harten Bonus-Kampf an und die Möglichkeit kleine Minikampagnen mit allen anderen Fightern zu spielen, genauer gesagt ein Kampf pro Charakter.
Neulinge sollten zudem einen Blick in die Galerie werfen, da dort die Vorgeschichte aller sechs bisherigen Tekken-Ableger betrachtet werden kann. Angefangen mit dem scheinbar herzlosen Heihachi, der Kazuya in den Vulkan warf.
Sein volles Potential entwickelt Tekken 7 aber erst dann, wenn es in den Kampf gegen andere Spieler geht. Dies könnt ihr offline als auch online machen. Offline könnt ihr neben dem Training einfache Arcade-Kämpfe bestreiten, auf Schatz“suche“ gehen oder einen Versus-Kampf mit einem anderen Spieler bei euch zuhause austragen.
Online habt ihr ganz andere Möglichkeiten. Neben einem schnellen Spiel, dass euch einfach mit dem nächstbesten Fighter in den Ring wirft, könnt ihr auch Ranglistenkämpfe austragen. Diese helfen euch dabei im Rang, von denen es in Tekken 7 recht viele gibt aufzusteigen. Allerdings ist der Anspruch hier deutlich höher und die Kämpfer deutlich erfahrener als in einem schnellen Spiel. Eure Siege und Niederlagen werden im Ranglistenkampf gezählt und ausgewertet. Zu oft solltet ihr nicht verlieren, da dies euch einen Rang kosten kann.
Turniere sind online ebenfalls bestreitbar. Ihr könnt einem schnellen Turnier beitreten, nach offenen Turnieren suchen oder sogar eines selbst erstellen.
Diese Möglichkeiten sind die größte Stärke von Tekken 7. Zwar wird auf in puncto Grafik auch einiges geboten, allerdings ist diese mehr zweckdienlich. Schön zu sehen ist auch, dass Tekken 7 sich noch immer nicht zu ernst nimmt. Wobei es auch in Tekken 7 Charaktere gibt, die schnell nervig sind – ja Kuma und Panda, wir reden von euch!
Der Sound ist im Großen und Ganzen solide und während ihr euch online als auch offline virtuell auf die Nase haut, gibt es im Hintergrund diverse Songs, von Rock bis Dupstep, die den Kampf untermalen sollen. Allerdings ist die Musik wirklich mehr als zweitrangig im Spielgeschehen.
Das hat uns nicht gefallen:
Die Story von Tekken 7 wirkt bisweilen antriebslos und sehr müde. Seit sieben Teilen erzählt Tekken nun die Geschichte von Heihachi Mishima und seinen Nachkommen. Zwar wird letztlich erklärt warum der Vater des Tekken-Turniers handelt wie er gehandelt hat und es noch immer macht, aber wirklich befriedigend ist weder das Ende noch die Geschichte als solche.
Sehr merkwürdig ist vor allem wieder einmal die Tatsache, dass jeder Charakter in Tekken 7 scheinbar jede Sprache der Welt spricht. Tekken 7 setzt nämlich darauf, dass Kämpfer aus unterschiedlichen Ländern ihre Landessprache sprechen. Leo beispielsweise spricht deutsch und Heihachi natürlich japanisch. Eine Unterhaltung zwischen drei oder mehreren Charakteren in der Kampagne wird also schnell zum Sprachkurs für Fortgeschrittene – und wirkt sehr surreal.
Abseits davon ist es oft recht schwer einen Gegner zu finden. Oft kommt es vor, dass ein ausgewählter Gegner schnell wieder verschwindet, da seine Internetverbindung nicht stark genug war.
Einer der größten Kritikpunkte, die sich Tekken 7 gefallen lassen muss, sind die bisweilen sehr langen Ladezeiten. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis zwischen den Modi hin und her gewechselt werden kann. Das zerrt nicht nur an der guten Laune, sondern auch an der Motiviation.
Fazit:
Tekken 7 setzt auf alte Stärken und weiß zu unterhalten. Immer wieder drängt es einen dazu mit seinem Lieblingskämpfer geheime Attacken oder Combos zu lernen und entdecken. Schnelle Erfolge lassen dann noch den Spaß im Online-Modus aufkommen.
Allerdings ist Tekken 7 kein Beat em Up, dass im Handumdrehen gemeistert werden kann. Jeder Kämpfer (36) hat so viele unterschiedliche Combos und Attacken, dass es eine gefühlte Ewigkeit dauern wird, sie zu meistern. Zusätzlichen Anreiz bieten zudem die Online-Modi. Vor allem Ranglisten-Matches motivieren dazu sich zu verbessern.
Nur die Story selbst und die langen Ladezeiten sind bei uns auf der Mängelliste gelandet. Allerdings können diese Punkte schnell in den Hintergrund rücken. Im direkten Vergleich mit anderen Beat em Ups bietet Tekken 7 vor allem eine Zugänglichkeit, die auch Spieler anlockt, die nicht hunderte Stunden in ein geheimes Combo-System investieren müssen.
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