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Review: Resident Evil 7 biohazard – Wurde die Serie wiederbelebt?

resident evil 7

Seit Jahren warten Resident EvilFans bereits darauf, dass Capcom den Stil von Resident Evil wieder ändert. Zu viel wurde seit Resident Evil 4 vom ursprünglichen Konzept weggenommen und gegen Shooter Elemente ausgetauscht, wodurch Resident Evil schlicht seinen typischen Charakter verloren hat. Mit Resident Evil 7 biohazard möchten die Entwickler nun wieder zurück zu den Wurzeln gehen und einiges bei den Fans wieder gut machen. Doch schaffen sie es, die Spieler wieder zufrieden zu stellen oder fühlt sich dieses Resident Evil nicht wie eines an? Das möchten wir im folgenden Review für euch klären.

Drei Jahre ist es nun her, dass Mia verschwunden ist. Drei Jahre, in denen ich mich immer gefragt habe, ob sie noch am Leben ist. Nun hat mich eine E-Mail von ihr erreicht, in der sie mir mitteilt, dass sie auf der Baker Farm in Dulvey, Louisiana ist und ich sie holen soll. Ich mache mich natürlich sofort auf den Weg dorthin, nur um bei meiner Ankunft festzustellen, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Alles auf dem Gelände wirkt, als ob die Bakers keine normalen Menschen sind. Als ich mich in eines der Häuser begebe, kann ich das Gefühl nicht losbekommen, beobachtet zu werden. Im Keller finde ich endlich Mia, eingesperrt in einen kleinen Raum. Nachdem ich die Tür aufbekommen habe, sagt sie mir, ich hätte fern bleiben sollen. Als sie mich angegriffen hat, dachte ich mir das auch. Mia, wo bist du hier nur hinein geraten?

Und hier beginnt die Geschichte von Resident Evil 7 biohazard. Die Story wurde komplett neu geschrieben. Sprich, sie grenzt nicht direkt an einen anderen Teil der Serie an und man spielt den bis jetzt unbekannten Ethan Winters. Soll aber nicht heißen, dass keine Verbindungen zu anderen Resident EvilTiteln bestehen. Zeitlich spielt Resident Evil 7 biohazard aber nach Resident Evil 6 und führt somit die ganze Geschichte weiter. Dabei bleibt sie bis zum Abspann spannend und einfallsreich erzählt. Neben den Dialogen wird ein Großteil der Geschichte mit Briefen und Notizen, welche man im Laufe des Spiels findet, erzählt.

Das hat uns gefallen:

Allem voran, müssen wir die grandiose Atmosphäre in Resident Evil 7 biohazard loben. Die Entwickler haben mit der neuen RE Engine, welche eine fast perfekte Grafikqualität bietet, ganze Arbeit geleistet. Die Licht- und Schatteneffekte sind sehr gut plaziert und ganz nebenbei bemerkt, wird auch nicht an Blut gespart. Zusammen mit dem Leveldesign auf der Baker Farm, bietet sich ein Hillbilly-Setting der besonderen Art, welches uns das Fürchten lehrt. Dabei ist es völlig egal, ob wir uns im Wohnzimmer der Bakers oder im Keller befinden: Die Atmosphäre ist zu jeder Zeit im Spiel perfekt. Das Sounddesign tut sein übriges, wenn wir gerade vor Jack abhauen und knarzende Dielen und sich schließende Türen hören. Der Soundtrack des Spiels fügt sich zu jeder Zeit sehr gut ins Geschehen ein und bringt noch zusätzlich Spannung mit rein.

Das Gameplay variiert teilweise von Bereich zu Bereich stark. Sind wir mit Jack im Haupthaus unterwegs, müssen wir oft die Beine in die Hand nehmen um ihm zu entkommen und nicht zu Hackfleisch verarbeitet zu werden, während es im Keller gegen die Molded eher wichtig ist, sie alle zu beseitigen. Mit Marguerite bekommen wir im Nebenhaus eher den Stealth-Aspekt des Spiels zu Gesicht. Die neue Ego-Perspektive tut dem Spiel sichtlich gut, da sich durch sie viel mehr Spannung aufbauen kann und sie sich auch sehr gut spielt. Alles in allem bietet sich hier ein abwechslungsreiches und gut durchdachtes Gameplay, welches dafür sorgt, dass wir bei der gut zehn Stunden langen Story keine Langeweile bekamen. Hier muss man Capcom auch wieder loben. Während frühere Resident Evil-Spiele, selbst für Einsteiger eine recht kurze Spielzeit boten, haben es Neulinge bei diesem Teil schwer in unter neun Stunden durch zu kommen.
Wer Resident Evil 7 biohazard startet, wird die Wahl zwischen drei verschiedenen Schwierigkeitseinstellungen haben. Während „Einfach“ und „Normal“ noch für die meisten Spieler eine angenehme Erfahrung bietet, wird man auf „Madhouse“, selbst als Serienveteran, ins Schwitzen kommen. Jeder Gegenstand und jeder Gegner im Spiel wurden hier anders gesetzt, so dass wir hier eine komplett andere Erfahrung bekommen. Zusätzlich werden alle Gegner stärker und schneller und wir halten im Gegenzug noch weniger aus.

Mit diesem Teil der Serie haben wir wieder ein klassisches Resident Evil bekommen. Mit wenigen Waffen und noch weniger Munition, suchen wir das Baker-Anwesen Stück für Stück nach neuen Schlüsseln, Waffen, Munition und sogar Inventarvergrößerungen ab. Die aus früheren Titeln bekannten Rätsel sind auch wieder mit an Bord. Zwar sind diese nicht ganz so fordernd wie früher, doch geben unter anderem sie dem Spiel das gewisse Etwas. Ganz klassisch sieht auch die Inventarverwaltung aus. Wir haben nicht viel Platz und müssen uns dadurch sehr oft entscheiden, ob es jetzt besser ist, mehr Munition mitzunehmen oder mehr Heilobjekte. Nach alter Resident Evil-Manier haben wir die Möglichkeit, unser Inventar dann in den Save Rooms an Inventarboxen zu verwalten. Das Speichern wurde zumindest auf dem Schwierigkeitsgrad „Madhouse“ ebenfalls ganz klassisch gehalten, nur dass wir dieses Mal mit Kassetten speichern.

Das hat uns nicht gefallen:

In diesem Resident Evil haben wir eigentlich kaum etwas zu bemängeln. Ein paar der Texturen im Spiel sehen stark verwaschen aus, was aber neben den ansonsten perfekten Texturen nicht zu stark ins Gewicht fällt. Die Steuerung beim Zielen ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil das Fadenkreuz etwas nach zieht. Nach etwas Eingewöhnungszeit geht aber auch das in Ordnung.

Mit den Molded haben die Entwickler einen interessanten Gegnertypen gebracht. Was aber ein wenig stört ist die Tatsache, dass es neben den Molded, den Bakers und den Käfern keine anderen Gegner gibt, was es etwas einseitig erscheinen lässt.
Eine Kleinigkeit muss ich auch bei der Story bemängeln. Ich meine versteht mich nicht falsch, die Story ist sehr gut, aber eine kleine Ausnahme lässt mich Kritik an ihr üben. Denn nicht immer ist klar ersichtlich, ob Ethan nun infiziert ist oder nicht, was gerade beim ersten Durchlauf, zumindest bei mir, für ein wenig Verwirrung gesorgt hat.

Kommen wir zum wohl größten Kritikpunkt am Spiel, die deutsche Version. Nicht nur das die deutsche Synchronisation sich nicht einmal ansatzweise so gut anhört wie die englische oder gar die japanische Version, nein, sie ist von Übersetzungsfehlern nur so überhäuft. Außerdem haben es die Synchronsprecher nicht geschafft, die Gefühle der Personen aus der englischen in die deutsche Version zu übertragen.

Fazit

Mit Resident Evil 7 biohazard haben die Entwickler ein Meisterwerk abgeliefert, welches sich zu jeder Sekunde wie ein Resident Evil anfühlt. Egal ob Neueinsteiger oder Serienveteran, hier kommt jeder voll auf seine Kosten. Um es vollständig genießen zu können, sollte man es allerdings auf englisch oder noch besser japanisch spielen, denn nur so, kommen die Protagonisten voll zur Geltung Mit den ganzen kleinen Details haben sie für enormen Wiedererkennungs- und vor allem Wiederspielwert gesorgt. Gerade durch das neue Setting und die von anderen Teilen eher gelöste Story, kann man hier auch zuschlagen, ohne einen der anderen Teile zu kennen. Welcome to the family son!

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