Endlich. Endlich gibt es auch ein Billardspiel, dass man auf Xbox One genießen kann. Oder doch nicht? Die Jungs und Mädels von den VooFoo Studios haben sich gedacht, machen wir doch einfach ein Spiel, dass es für die Xbox One noch nicht gibt und zwar ein Pool Game. Im Rahmen des ID@Xbox-Programms konnten sie sich so entfalten und haben mit Pure Pool eine solide Billard-Simulation geschaffen. Wie sich diese spielt und wie rund die Kugel läuft, lest ihr in unserem Test.
Das hat uns gefallen
Dank der neuen Konsolengenerationen, können wir endlich auch einmal realistischere Spiele in Augenschein nehmen. Den Machern von Pure Pool ist das zumindest mit ihrer Billard-Simulation gelungen. Was uns als erstes bei Pure Pool auffiel, war die bildschöne Grafik. Angefangen vom Etablissement bis hin zu den Tischen auf denen ihr spielen dürft, stimmt hier schon einmal alles. Bis ins kleinste Detail wurde hier gearbeitet. Die Licht-, Spiegel-und Schatteneffekte der Kugeln, die auf den Tischen der Lounge rollen, sieht einfach nur fantastisch aus – als würdet ihr wahrlich in einer Billard Lounge sein und mit euren Freunden eine ruhige Kugel schieben. Sehr fein. Das I-Tüpfelchen ist dann natürlich noch, dass der ganze Pool-Spaß noch in satten 1080p läuft. Das gefällt. Was auch gefallen hat, ist die Physik im Spiel. Realistisch rollt die Kugel auf dem Tisch hin und her und kann bei zu starken Stößen schon einmal vom Tisch fliegen.
Aber das Herzstück von Pure Pool ist natürlich der Online-Faktor und die Karriere. In den 4 Spielmodi (von klassischem 8-Ball-Billard bis Killer-Billard), 4 Herausforderungen (Perfektes Lochen bis Königsdisziplin) und Online-Mehrspielerpartien könnt ihr eure Skills verbessern und tretet in Online-Turnieren und -Matches gegen die Besten an und erobert euch euren Platz in den weltweiten Ranglisten. Das fordert, denn die Online-Mitspieler sind immer etwas besser spielbar, als ein stupider Bot-Gegner. Außerdem könnt ihr auch jederzeit die DNA eurer Gegner – also quasi den Drivatar bei Pure Pool, herunterladen. So spielt ihr dann gegen die gesammelten Skills der jeweiligen Person. Des Weiteren habt ihr die Möglichkeit, eine eigene Liga zu erstellen, bei der ihr online Gegner suchen, gegen diese antreten und in eure Liga einladen könnt.
Aber auch offline könnt ihr jede Menge Spaß in Pure Pool haben. Hier startet ihr zum Beispiel eine eigene Karriere, bei der ihr verschiedene Herausforderungen meistern müsst. Hier habt ihr allerdings keine echten Gegner, sondern stets KI-Bots, die meist recht dämlich sind und ihr meist doch immer gewinnen werdet. In verschiedenen Spielmodi wie 8-Ball, 9-Ball oder Killer, könnt ihr dann euer Können unter Beweis stellen. Dann müsst ihr Sterne sammeln, um zum nächsten Turnier zu gelangen. Eigentlich hat das schon sehr viel Spaß gemacht, da man gerade in den Herausforderungen ziemlich viel Zeit verbringen kann und diese fordernd sind. Aber das war es auch schon wieder. Habt ihr die Karrieren beendet, war´s das. Dann bleibt nur noch die Suche nach Online-Gegnern, die aber oft schlecht bis gar nicht gefunden werden. Manchmal kommt es auch vor, dass ihr inmitten einer Partie eine Einladung bekommt, die ihr aber natürlich jederzeit annehmen oder ablehnen könnt.
Das hat uns weniger gefallen
Pure Pool ist in dem Sinne ein recht gutes Spiel. Es zeichnet sich vor allem durch seine ausgezeichnete Grafik und dem unverwechselbarem Ambiente, was in ihm steckt aus. Aber hier und da hat es auch ein paar unschöne Kanten, gerade die stupiden KI-Gegner sind wirklich nicht sonderbar bespaßenswert. Auch ein paar Spielmodi mehr, hätten dem Titel gut getan und auch hätten die Entwickler vielleicht doch die ein oder andere Kulisse mehr eingebaut, so dass die Sessions stimmiger wirken. Immer ein und die selbe Bar, wirkt auf Dauer öde. Aber vielleicht wird da ja noch etwas mittels DLC nachgereicht. Auch die Musik in Pure Pool wirkt sehr frisch und trägt einen großen Teil der Atmosphäre bei. Elegante Chillout-Musik mit einem Hauch von Jazz, lassen das Queue doch gleich besinnter schwingen. Doch auf Dauer hat man hier eine Endlosschleife von ungefähr sechs bis zehn Stücken, die einen irgendwann zum Halse heraus hängen. Auch hier wünschen wir uns in Zukunft vielleicht doch noch ein paar mehr – oder aber man lässt uns via Update einfach unsere eigene Musik im Hintergrund abspielen.
Was wir noch in Pure Pool vermisst haben, ist die Tatsache, dass wir nicht mit Kinect spielen können. Gerade mit dem weiterentwickelten Sensor aus dem Hause Microsoft, hätten wir uns eine Partie mit Gestensteuerung recht gut vorstellen können. So hätte man auch in einer etwas verzwickteren Situation einmal virtuell um den Tisch laufen können, um sich so einen besseren Einblick zu verschaffen. Sicher sind diese Features kein Muss, wäre doch aber gerade hier noch witziger gewesen. Alles in allem bleibt Pure Pool ein gut umgesetzter Titel, der für eine Runde für zwischendurch schon das tut, was er tun soll: Spaß machen.
Fazit
Im Großen und Ganzen ist Pure Pool ein Vergnügen für Zwischendurch, wenn man dann aber einmal in Fahrt ist, lässt es einen dann kaum wieder los. Wer Billard auch privat mag, sollte sich Pure Pool unbedingt ansehen, da es gerade mit seiner Atmosphäre, der loungigen Musik und vor allem seiner realistischen Grafik punkten kann. Wenn man einmal Online-Gegner gefunden hat, kann man mit Pure Pool eine Menge Spaß haben, wer ansonsten über die doch recht simple Karriere und den gesichtslosen Charakter hinwegsehen kann, hat mit diesem Spiel eine der besten Billard-Simulationen, die es seit langem gab.