Warner nahm uns mit auf eine epische Reise nach Mittelerde. Dort konnten wir Hobbits dabei zusehen, wie sie die größte Bedrohung des Landes besiegten. Warner nahm uns mit auf eine Reise in die Welt der Zwerge. Wo ein König um seinen Platz kämpft und seine Heimat zurückerobern will. Jetzt nimmt uns Warner mit auf eine Reise in der wir nach Vergeltung sehnen, auf Rache sinnen und auf ein Reise der Wiederfindung. Willkommen in der Welt von Mittelerde: Mordors Schatten. Ob sich Monolith Productions und Warner Bros. mit Mittelerde: Mordors Schatten einen Gefallen getan haben oder ob man sich doch eher in den eigenen Fuß schoss, wollen wir euch in diesem Test verraten.
Rauch steigt auf über den Hängen des Schicksalsberges. Ein altes Unheil schlägt tiefe Wurzeln in die Lande von Mordor. Ein Übel das es zu besiegen gilt und doch scheint es nicht greifbar zu sein. Der Eine kehrt zurückt. Der Eine, der sie knechten wird, der Eine der herrschen will – Sauron. Viele ahnen das nahende Übel, die dunkle Kraft, die im Schatten lauert. Gondor, die weiße Stadt bereitet sich auf einen Angriff vor, ohne zu wissen was sie erwartet. Orks streifen durch die Lande, nicht länger ein loser Haufen voller Hass und Verachtung. Sie stärken ihre Ränge bereiten sich vor. Talion, Waldläufer aus Gondor, sei achtsam, denn sie kommen.
Sie kamen schnell und sie waren erbarmungslos – Orks und Uruks. Die Schwarze Hand nahm dir alles was dir lieb und teuer war. Du sahst deine Frau und deinen Sohn sterben, doch dir selbst wurde der Tod verwehrt. Ein Fluch hindert dich daran zusammen mit deiner Familie im Reich der Toten zu wandeln. Gebunden an einen alten Geist, bist du zur Unsterblichkeit verflucht. Kämpfe mit mir Talion. Hilf mir dabei meine Erinnerung zu finden, meinen Namen, meine Vergangenheit und zusammen werden wir Rache üben an all jenen, die uns nahmen was wir liebten und zusammen werden wir die schwarze Hand bezwingen.
Das hat uns gefallen:
Mit den Büchern konnten wir in Gedanken durch die Welt von Mittelerde streifen. Die Filme haben uns Bilder gegeben, doch Mordors Schatten versetzt uns jetzt auch in die Lage, die Welt aus der Feder von J.R.R. Tolkien, aktiv bereisen zu können. Held des Spiels ist Talion, ein Waldläufer aus Gondor, dessen Familie ermordet wurde. Nun ist klar, dass man sich als guter Ehemann nicht bequem zurücklehnt sondern auf Rache sinnt.
Die Story basiert darauf, dass Talion an einen mächtigen Geist, dessen wahre Identität wir hier nicht enthüllen wollen, gebunden ist. Talion und der vorerst namenlose Geist sind durch einen Fluch aneinander gebunden, was den schönen Nebeneffekt der Unsterblichkeit mit sich bringt. Die Geschichte, die Monolith mit Mordors Schatten erzählt, ist frisch und unverbraucht. Zeitlich ist sie zwischen den Hobbit- und den Herr der Ringe-Büchern angesiedelt. Es gibt allerdings auch das eine oder andere bekannte Gesicht zu sehen. Für Hardcore-Fans der Welt gibt es zudem noch andere Schmankerl. So sieht man unter anderem Sauron mal ohne Helm und Hammer.
Beim Gameplay hat Monolith das eine oder andere bekannte Element aus Spielen wie Batman oder Assassin’s Creed für sich entdeckt, allerdings sehr geschickt miteinander verwoben. Talion verbindet im Grunde beide Kampfstile. So erinnert das Kontern stark an die Arkham-Titel, während man außerhalb dieser Kämpfe das Gefühl bekommen könnte in einem Animus zu liegen. Allerdings schaffte es Monolith beides derart geschickt zu verbinden, dass man nie das Gefühl hat einen schlechten Clone zu sehen. Das Gameplay konnte uns sehr schnell überzeugen.
Hinzu kommt das lang angekündigte Nemesis-System. Zwar ist Talion unsterblich, kann allerdings besiegt werden. Orks aller Ränge könnten den Schatten Mordors besiegen, wenn man den Fehler macht, sich einer großen Menge Orks in den Weg zu stellen. Ist Talion besiegt kann er seinen „Henker“ erneut gegenüber treten. Dieser jetzt Mächtiger, durch den früheren Sieg über Talion, wird sich an euch erinnern und sichergehen, Talion ein für alle Mal zu besiegen. Im späteren Verlauf des Spiels, können Orks und Uruks dazu gezwungen werden sich euren Willen zu unterwerfen. So kann man dann eine eigene Ork-Armee im Kampf gegen die schwarze Hand aufbauen.
Neben der Story und dem Gameplay weiß Mittelerde: Mordors Schatten vor allem aber durch die deutsche Synchronisation zu überzeugen. Warner hat sich nicht lumpen lassen und viele bekannte Sprecher an Board geholt. Viele bekannt aus „Herr der Ringe“ oder durch die Hobbit-Filme. Allerdings kann man auch in puncto Sound bzw. Soundtrack punkten. Die Musik passt perfekt in die Welt, die von J.R.R. Tolkien erschaffen und von Peter Jackson verfilmt wurde. Die deutsche Stimme von Talion kann zwar nicht mit dem englischen Original mithalten, liefert allerdings einen guten Job ab.
Weg vom Sound und hin zur Grafik. Hier kann vor allem die Landschaft von Mordor überzeugen. Wunderschön und brach zur gleichen Zeit. Mit dynamischem Wetter und mit einem Tag- und Nachtzyklus werden die eigenen Augen von Monolith verwöhnt. Die meiste Mühe scheint man sich allerdings mit den Orks gegeben zu haben. Zwar wiederholen sich einige dieser wirklich hässlichen Gesellen schnell wieder, doch sind sie doch irgendwie unterschiedlich.
Gut gefallen hat uns, dass man die Waffen Talions „updaten“ bzw. „uprunen“ kann. Mit verschiedenen Runen kann sein Dolch, der Bogen oder sein Schwert machtvoller gemacht werden. Durch das Lösen verschiedenen Quests oder Aufgaben könnt ihr zudem Fähigkeitspunkte freischalten, die sich je nach eurem Machtlevel auswählen lassen.
Das hat uns nicht gefallen:
Mittelerde: Mordors Schatten erscheint nicht nur für die neuen Konsolen, sondern auch für PS3 und Xbox 360. Das merkt man vor allem dann, wenn man es auf eine der neuen Konsolen spielt. Zwar ist Mordors Schatten schön anzuschauen, doch hält die „alte Garde“ die neue Generation sichtlich zurück.
Beim Gameplay gibt es ebenfalls das eine oder andere Härchen in der Suppe. Mordors Schatten ist zum Teil sehr repetitiv, sprich nicht zwangsläufig monoton, sondern viel mehr sich wiederholend. Es gilt immer wieder mal einen Hauptmann der Orks zu fordern. Damit kann man zwar seine eigenen Fähigkeiten bessern, aber auf Dauer ist es nicht zwangsläufig interessant.
Fazit:
Mittelerde: Mordors Schatten ist das wohl bisher beste Spiel aus der Welt von Herr der Ringe. Den Titel „Herr der Ringe“ trägt es allerdings aus gutem Grunde nicht. Man wollte ein frisches Spiel, mit neuen Helden schaffen, was mehr als gelungen ist. Grafisch zwar noch durch die alte Generation etwas zurückgehalten, ist Mordors Schatten sehr unterhaltend.
Nicht nur Fans von Tolkiens Arbeit werden mit Talion mitfiebern. Mittelerde: Mordors Schatten hätten sehr viel mehr Aufmerksamkeit verdient, denn es ist unterhält für viele Stunden, ohne dabei langweilig zu werden. Ein Spiel das in keiner gut sortierten Sammlung fehlen sollte.