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Review: Metro Exodus – Endzeit-Shooter mit viel Gefühl  

Holy Moly! Damit könnte ich kurz und knapp beschreiben, wie sich Metro Exodus für mich angefühlt hat. Das postapokalyptische Abenteuer führt den Spieler durch alle vier Jahreszeiten und insgesamt 6 Kapitel voller spannender Missionen. Erhältlich ist Metro Exodus seit dem 15. Februar 2019 unter anderem für unsere Lieblingskonsole Xbox One.

Raus aus der Metro

Gleich zu Beginn werden wir mit allem anderen als einer kuschligen Atmosphäre begrüßt. Wichtigstes Accessoire – unsere Gasmaske. Es ist dunkel, kalt, nass und aus allen Ecken hallen Geräusche, die uns wissen lassen, dass wir nicht alleine sind. So kommt schon in den ersten Minuten perfektes Gänsehaut-Feeling auf. Gut, ein bisschen beklommen fühlt man sich auch. Held Artjom hat nach all den Jahren die Schnauze quasi gestrichen voll und mag die Hoffnung nach einem glücklichen Leben und einer besseren Zukunft nicht so ganz aufgeben. Das es keinen Grund gibt, die Hoffnung aufzugeben, zeigt sich dann prompt, als während einer Exkursion ein Zug durch die Stadt rattert. Ganz leer ist diese also doch nicht! Schnell wird ein Plan geschmiedet sich das Gefährt unter den Nagel zu reißen. Mit an unserer Seite sind unsere Frau Anna, ihr Vater und die Spartaner-Ranger. Der Diebstahl glückt und so treten wir unsere Reise ins Ungewisse an.

Crewlove

Unsere Reise ist satte 3.300 Kilometer lang und verläuft natürlich nicht ganz reibungslos. Und so stranden wir bereits kurz nach Antritt eben dieser und müssen unser Gefährt erstmal wieder flottbekommen. Abermals begegnet uns allerhand an Krabbeltierchen und auch Mutanten gesellen sich gern zu uns. Neben der eher unerwünschten Gesellschaft lesen wir auf unserer Reise aber auch liebenswerte Menschen auf. Wie wichtig diese sind, beginnt bei steigendem Spielfortschritt an Bedeutung. Es lohnt sich durchaus sich auf einen kleinen Plausch zu den Charakteren zu gesellen und ihnen zuzuhören. So erfahren wir allerhand nützliche Informationen, welche uns im Spiel weiterhelfen können. Je nach Mission, begleitet uns ein anderer Charakter, von dem wir dann immer irgendwie getrennt werden. So werden uns auf dem Weg zum Missionsziel immer wieder Steine in den Weg gelegt die uns auf Abwege führen. Mal mehr, mal weniger gruselig. Aber immer so stimmungstransportierend, dass man sich nie langweilt und ausreichend oft erschreckt.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Nicht nur kalt ist uns auf unserer Reise, wir kommen auch ordentlich ins Schwitzen. Unsere Zugreise führt uns in die erbarmungslose Wüste mit Hitze und Sandstürmen aber auch in fruchtbare Gegenden mit viel Wasser und Grün. Trinken kann man das Wasser nicht unbedingt, wir befinden uns noch immer in einer verstrahlten Welt. Das lässt uns auch unser Geigerzähler nicht vergessen. Immer wieder werden wir aufgefordert, unsere Maske aufzusetzen. Das wir uns auf einem Überlebenstrip befinden, wird einem immer wieder deutlich bewusst gemacht. Luft- und Ressourcenmangel begleiten uns laufend. So ist es ratsam, sich immer nach Loot umzuschauen und zu Craften. Sparsam sollte man außerdem mit der Munition umgehen. Diese ist fast immer knapp und lässt sich nur auf der Werkbank Craften. Vielmehr sollte man sich an sein Luftgewehr – das Tihar – halten. Hier kann auch unterwegs Muni gecraftet werden.

Feindliche Lager

Um sich mit ausreichend Stoff zu versorgen, sollte man auch den Lagern der Banditen mal einen Besuch abstatten. Diese finden sich quer über der Karte verteilt und enthalten neben Loot auch Ziele von Nebenmissionen. Aber nicht nur in den kleinen Lagern treffen wir auf Banditen. Insbesondere auf unserem Weg durch die Hauptmissionen werden wir nicht selten von allen Seiten mit Kugeln begrüßt. Nicht immer ist es empfehlenswert wie Rambo vorzugehen. Der Titel bietet hervorragende Stealth-Möglichkeiten hält dabei aber immer die Waage zum Shooter. Da ich Fan von beidem bin war Metro Exodus für mich durchgehend Win-Win. Kommt man in Bedrängnis, kann man sich aber auch seinen Molotows bedienen und einfach alles Abfackeln.

The end is near

Leben ist vergänglich. Deutlich wird das besonders gegen Ende des Spiels. Immer wieder geraten wir in Situationen, die etwas mehr an Arbeit erfordern. Oben bleibt die Spannung so allemal. Das Ende von Metro Exodus ist je nach Spielverlauf anders. So ist mein Ende vermutlich ein anderes als eures. Aber irgendjemand stirbt ja immer *zwinker*

Das hat mir gefallen:

Die Reise durch alle vier Jahreszeiten bietet durch die verschiedenen Gegner und Geografie allerhand Abwechslung. So wird es einem um die Augen rum nie langweilig und der Titel spielt sich äußerst rund. Überlebenskampf extrem heißt es, in puncto Ressourcen. Auch wenn immer irgendwas knapp ist, schafft man es ans Ziel ohne ewig lange an einer Situation rumzumachen. Klar, ist man stellenweise mal frustriert, wenn es haarig wird und nicht klappen mag, aber das ist selten. Liebt man die Herausforderung kann man außerdem den Schwierigkeitsgrad des Spiels erhöhen. Missionstechnisch führt Metro Exodus den Spieler auf angenehme Art und Weise durch menschliche und tierische Gegnerscharen ohne immer demselben Ablauf zu folgen. Da können sich andere Shooter gern eine Scheibe von Abschneiden. Gefallen haben mir auch die verschiedenen Charaktere mit ihren eigenen Geschichten. Auch wenn es mir stellenweise etwas zu romantisch war.

Das hat mir nicht gefallen:

Auch wenn man bei einem frisch erschienenen Titel immer damit rechnen muss, dass die Performance nicht ganz rund ist, fand ich die diversen Spielabstürze extrem nervig. Hat man nicht daran gedacht, die Schnellspeicher-Funktion zu nutzen, wird man gern an brenzlige Situationen oder gar den Anfang eines Kapitels zurück verfrachtet. Hinzukommen leider diverse Grafikaussetzer, unschöne Glitches und clipping Bugs. Besonders unangenehm ist das, wenn man sich im Endkampf befindet. Ebenfalls nicht gefallen hat mir, dass Loot teilweise nur schwer zu erkennen war. Das kostet mitunter wertvolle Filterzeit, wenn man sich die Mühe macht, jede Ecke abzusuchen und am Ende doch nichts findet. Auch die Karte hätte etwas detaillierter sein können. Zwar befinden wir uns in einem Endzeit-Szenario, welches uns genau diese Stimmung vermitteln soll, aber ich mag’s einfach nicht, mich auf dem Weg ständig zu verfransen und dann zu ersticken. Eine Detailansicht vom inneren des Gebäudes hätte ich schön gefunden.

Fazit:

Metro Exodus führt einen sanft und schreckhaft durch die Kapitel und transportiert ununterbrochen Hoffnung und Grusel-Feeling zugleich. Egal in welchem Setting man sich gerade befindet, die liebevollen Details an jeder Ecke vermitteln einem immer genau das Gefühl, das man haben sollte. Untermalt von Musik und Sound spielen sich die Kapitel ohne Langeweile aufkommen zu lassen. Dies liegt nicht zuletzt auch an der stellenweisen offenen Welt, die einem Raum gibt, auf Erkundungstour zu gehen. Immer mit Blick auf die Ressourcen versteht sich. Die angepeilten 20 Stunden Spielzeit kommen einem durchaus kürzer vor. Hier wird deutlich wie abwechslungsreich der Titel ist. Des weiteren tragen die Charaktere einiges zur Stimmung bei und gerade gegen Ende passt dann alles hervorragend zusammen. Auch wenn stellenweise etwas Frust aufkam, weil Wege schwer zu finden waren, hat mir Metro Exodus großen Spaß gemacht.

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