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Review: Ghost Recon Wildlands – Ist es die Reise nach Bolivien wert?

Viele Gamer haben auf Ghost Recon Wildlands gewartet und sich davon ebenso viel versprochen und erhofft. Jetzt, nach dem Release, ist es Zeit einen genauen Blick auf das Spiel zu werfen. Wir haben Ghost Recon Wildlands ganz genau unter die Lupe genommen.

Bolivien. Ein Land voller Schönheit, unterschiedlicher Landschaft und wilder Natur. Ein Land, dass so Vieles bieten könnte, wäre da nicht dieser eine Makel – dieser eine Schönheitsfehler: Drogen. Überschwemmt von Drogen ist Bolivien weltweit Nummer drei was die Produktion von Coca-Blättern betrifft, dem Grundstoff von Kokain und das wissen auch die verschiedenen Kartelle. Ein Kartell aber ist besonders brutal und grausam.

Santa Blanca – geführt von El Sueño. Er ist der der Strippenzieher, der Mann im Hintergrund, die Nummer eins. Um seinen Machenschaften ein Ende zu setzen wurde ein Elite-Team von Soldaten nach Bolivien geschickt, um sich die Leiter bis hoch zu El Sueño hoch zu schießen. Seine Herrschaft muss enden. Nicht nur um die Drogen aus dem Geschäft zu ziehen, sondern um ein Land wieder friedvolle Zeiten zu bescheren.

Das hat uns gefallen:

Fangen wir mit dem Naheliegendsten an: der Grafik. Ghost Recon Wildlands ist ein wirklich wunderschönes Spiel. Egal welche Version – dem Spieler erwartet ein unglaublich weitläufiges Terrain, dass ihr auf alle erdenkliche Arten, zu Fuß, mit dem Auto, dem Motorrad, dem Boot oder in der Luft erkunden könnt. Ubisoft hat keine Kosten und Mühen gescheut, um Bolivien so nahe wie möglich an der Realität zu halten.

Unterschiedliche Landschaften tauchen vor euch auf und sind fast genauso schnell durch eine komplett andere Szenerie ersetzt. Effekte, wie Wetter oder einen Tag- und Nachtzyklus sorgen für das Quäntchen Realismus für den Spieler, dass man von einem Spiel dieser Größe fast schon erwartet. Ghost Recon Wildlands sieht wirklich sehr gut aus.

Es ist aber kein Grand Theft Auto oder Genre-ähnliches Spiel. Es geht tatsächlich darum gegen das Böse in diesem Land vorzugehen, mit jeder Menge Gadgets und Waffengewalt. Ähnlich wie GTA aber bietet auch Wildlands diverse Nebenaktivitäten, die allerdings mehr mit Waffengewalt zu tun haben, als es in GTA der Fall ist.

Neben den Storymissionen könnt ihr auf der wirklich riesigen Karte von Ghost Recon Wildlands diverse Dinge erledigen. Ob ihr auf der Suche nach Waffenteilen seid, verschiedene Rebellenaufgaben übernehmt oder schlicht und einfach auf Entdeckungstour geht – die Welt von Wildlands ist wirklich wie dafür gemacht. Bleiben wir thematisch aber bei den Waffenteilen.

Ein sehr großer, und auch sehr gut implementierter Teil von Ghost Recon Wildlands ist die Anpassungsmöglichkeit der benutzten Waffen und Waffenarten. Neben Gadgets wie einer Drohne, mit deren Hilfe ihr feindliche Stellungen ausspionieren könnt, sind es vor allem die Waffen, auf die sich ein Ghost verlässt. Ubisoft lässt euch die Waffe bis ins kleinste Detail euren persönlichem Geschmack anpassen. Allerdings gilt es zuvor die dazu nötigen Waffenteile zu finden oder zu erspielen – Gleiches gilt im Übrigen auch für die Waffen selbst. Diverse Waffen können nicht angepasst werden, weil es Spezialanfertigungen sind, die für sich aber sehr gut sind.

Seine größte Stärke spielt Ghost Recon Wildlands aber im Koop-Modus aus. Zusammen mit Freunden kommt schnell das Gefühl eines Teams auf. Vor allem dann, wenn man in einer Party unterwegs ist und jeder ein Headset trägt. Absprachen werden schnell getroffen, wer welches Ziel ins Visier, während ein anderes Mitglied die Feinde ausspioniert und für erste Ablenkungen sorgt.

Ubisoft bietet glücklicherweise genügend Einstellungsmöglichkeiten, um eine Koop-Runde so zu gestalten, wie man es möchte, ohne unerwünschte Besucher.

Machen wir mit dem Sound weiter. Ubisoft hat, lässt man zunächst einmal den Soundtrack außen vor, seinen Fokus auf Umgebungsgeräusche, wie Natur und Maschinen und natürlich auf die Sounds der Waffen verwendet. Waffen klingen je nach Terrain anders. Schießt ihr im Gebirge wird es ein sehr lautes und langes Echo geben. Im Wald allerdings wird der Schuss schnell von der Flora verschlungen.

Das hat uns nicht gefallen:

Ghost Recon Wildlands macht bei Weitem nicht alles richtig. Bleiben wir gleich beim Sound. Es ist wirklich nervig die fast immer gleiche Musik zu hören und die verschiedenen Radios im Spiel sind ebenfalls nichts für Menschen, die lieber ruhig vorgehen wollen. Fast immer plärrt irgendwo ein Radio das entweder Propaganda spielt oder typisch bolivianische Musik. Letztere muss auch jedes Mal ausgeschaltet werden, sobald man ein Fahrzeug betritt, da es nicht möglich ist Sender zu wechseln oder andere Musik zu wählen.

Der nächste Punkt ist die Story des Spiels. Sie ist recht „flach“ gehalten. Es ist ein sehr typisches Spiel in dieser Hinsicht. Böser Mensch tötet gute Menschen, Soldaten werden geschickt um bösen Menschen zu töten. Etwas mehr Tiefe hätte dem Spiel nicht geschadet.

Bei den verschiedenen Nebenmissionen kommt mehr und mehr zur Geltung, dass die Rebellen in Bolivien auf eigenen Beinen nicht stehen können. Erst nachdem ihr viele Missionen erledigt habt, könnt ihr von den Rebellen „Hilfe“ erwarten – in Form von anforderbaren Aktionen.

Eine der größten Schwächen des Spiels ist auch zeitgleich eine seiner Stärken: der bereits erwähnte Koop-Modus. Ohne eine gute Party, ohne Bekannte und Freunde verkommt der Modus schnell zu purem Chaos. Jeder will der Chef sein, jeder weiß es besser und jeder möchte ein anderes Ziel angehen. Ohne Freunde ist das Chaos hier vorprogrammiert.

Dem letzten Punkt gebührt aber die Grafik. Obwohl Wildlands sehr gut aussieht, gibt es bislang noch viele Fehler und Bugs in puncto Grafik. Bäume fangen an spastisch zu zittern und haben manchmal keinerlei Textur.

Fazit:

Ghost Recon Wildlands sieht gut aus, hat einen tollen Sound, ein schnell erlernbares Gameplay und ist mit Freunden, die schon immer einmal Soldat „spielen“ wollten, eine wahre Freude. Es hat aber auch seine Fehler.

Einige Bugs in der Grafik sorgen für des Öfteren einen fragenden Blick, während der Koop-Modus ohne Freunde ein Glücksspiel ist. Die Story selbst ist schnell erzählt und auch vollkommen nebensächlich.

Ist Ghost Recon Wildlands also ein schlechtes Spiel? Nein, es macht Spaß und hat echt sehr gute Momente. Es hält an der Open-World-Prämisse von Ubisoft fest und zeigt, dass es noch viele Möglichkeiten gibt sie auszuleben. Ghost Recon Wildlands bietet eine atemberaubende Landschaft, mit tollen Waffenupgrades und einigen leichten RPG-Elementen – perfekt für einige Spielstunden mit Freunden und guten Bekannten.

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