EA hat die UFC-Lizenz von THQ übernommen, nachdem THQ in Insolvenz gegangen ist. Jetzt hört die Reihe auf den Namen EA Sports UFC und hat kürzlich den ersten Teil der Reihe unter dem Banner von EA veröffentlicht. Wir haben uns für euch ins Oktagon gestellt und zum Schlag ausgeholt. Ob wir die Luft getroffen haben oder direkt auf die 12, erfahrt ihr in diesem Test.
Das Kämpfen liegt den Menschen im Blut. Vor Jahrtausenden schon wurde in Colosseen gekämpft. Mit der Zeit gab es immer wieder verschiedene Arten des Kampfes. Mit Waffen, ohne Waffen oder mit anderen Mitteln oder gar Tieren. In der heutigen Zeit wollen sich noch immer Menschen miteinander messen, um nicht nur herauszufinden, wer stärker ist, sondern auch um des Kampfes willen.
Die UFC ist ein perfekter Platz dafür. Anders als beim Boxen darf man hier mit allen Mitteln kämpfen. Fäuste, Füße, Griffe oder Würfe. Was zählt, ist letztlich der Erfolg oder aber auch die Niederlage. Nun ist es an der Zeit für dich in den Ring zu steigen, dich auf deine Kämpfe vorzubereiten und zu zeigen, ob du zur Weltklasse gehörst oder einfach nicht das Zeug dazu hast.
Das hat uns gefallen:
EA Sports UFC ist das erste Werk zwischen der UFC und EA. In puncto Grafik ist das auch zu spüren. Erstmals wurden Kämpfer mit der Ignite-Engine ins virtuelle Leben geholt und das sehr eindrucksvoll. Muskeln, Haut und Haare realistischer als je zu vor. Verletzungen durch schwere Schläge hinterlassen Spuren in den Gesichtern eurer Feinde und Blut tropft den Ring voll. Anschaulicher könnte man den Sport eines MMA-Fighters wirklich kaum in Szene setzen.
Zu einem schönen Spiel gehört allerdings auch ein gutes Gameplay und hier wird es etwas verzwickt. Es bedarf wirklich einiger Zeit, mehrerer Stunden um genau zu sein, bis man das Gameplay von EA Sports UFC verinnerlicht hat. MMA-Fighter sind nicht auf viele Regeln angewiesen, letztlich muss der Gegner aufgeben oder eben K.O. gehen. So ist jeder Button des Controllers belegt und es müssen verschiedene Kombinationen gedrückt werden, um die gewünschte Aktion auszuführen. Einfache Schläge und Tritte gehen allerdings leicht von der Hand. Erst wenn man Greifen möchte oder jemanden dazu bringen will aufzugeben, erst dann zeigt EA Sports UFC die vielschichtige Steuerung.
Gefallen haben uns auch die verschiedenen Modi des Spiels. Online könnt ihr natürlich auch euren Mann stehen. Das Herzstück ist allerdings die Karriere und der Challenge-Modus. Letzterer lässt euch verschiedene Abläufe ausüben. So müsst ihr Gegner entweder nur mit einem Griff besiegen oder auf andere vorgeschriebene Art und Weise. Im Karriere-Modus geht es darum, erst einmal einen Kämpfer zu erstellen, ihn zu trainieren und so den Titel in der jeweiligen Gewichtsklasse zu erringen.
Dabei könnt ihr verschiedene Fähigkeiten freischalten, um euren Fighter noch besser zu machen. Letztlich könnt ihr durch das Besiegen und Trainieren noch Erfahrungspunkte sammeln, die direkt in Fertigkeiten oder neue Moves investiert werden können. Es ist einfach hilfreich mit der Zeit schneller zu schlagen bzw. treten zu können, als das Gegenüber.
Das hat uns nicht gefallen:
EA Sports UFC macht nicht alles richtig. Das Nervigste ist allerdings die Synchronisation. Während man zu Beginn noch schwer damit beschäftigt ist, das Gameplay zu verinnerlichen, feuert euch euer gesichtsloser Trainer die ganze Zeit an. Egal wie gut oder schlecht ihr seid, es fallen kaum negative Worte. Man hat schließlich immer sein Bestes gegeben. Im Karriere Modus kommt ein weiterer Faktor hinzu, der uns einfach auf die sprichwörtlichen „Nüsse“ ging. Nach und fast vor jedem Kampf werden Videos von echten MMA-Fightern eingeblendet, die euch entweder zum Sieg gratulieren wollen, zum „Match of the Night“-Titel oder einfach mal ihr Gesicht in die nächstlaufende Kamera stecken wollen. Leider hören diese Videos nicht auf. Gewinnt ihr dauerhaft, stellt euch lieber auf eine kleine Spam-Aktion der MMA-Fighter vor, die sich übrigens, auch nach dem zehnten Mal immer noch mit Namen vorstellen.
Leider ist der Karriere-Modus auch an anderen Stellen unausgereift. Euer Fighter kann maximal Level 25 erreichen, was in relativ kurzer Zeit geschafft ist. Danach ist es leider nicht möglich die Gewichtsklasse zu wechseln, jedenfalls haben wir es auch nach 30 Kämpfen ohne Niederlage nicht geschafft. Am Ende geht es einfach immer nur darum den Titel zu verteidigen, was keine Langzeitmotivation aufkommen lässt.
Was uns allerdings wirklich den Spielspaß verdorben hat. ist, dass es einfach viel zu wenige Fighter in EA Sports UFC gibt. Gerade dann, wenn man einfach nur einmal mit einem Kumpel die Fäuste fliegen lassen will. Es hat den Anschein, als hebe sich EA die vielen bekannten MMA-Fighter für späteren DLC auf, was alles andere als sportlich wäre.
Die Ladezeit von EA Sports UFC sind zudem alles andere als vertretbar. Zwar darf man dabei bekannte Musik hören, die durchaus gut abgemischt ist. Von „Linkin Park“ bis hin zu „DMX“, doch man spielt UFC ja nicht um Musik zu hören, oder?
Fazit:
EA Sports UFC hat Schwächen, viele sogar. Es gibt zu wenige Kämpfer, der deutsche Trainer raubt einem viel zu oft den letzten Nerv, genau wie die sich ständig wiederholenden Videos der MMA-Fighter und der Karriere-Modus ist viel zu schnell vorüber, ohne dabei genügend zu bieten.
Dennoch ist EA Sports UFC das wohl bisher beste Spiel der Reihe. Ganz einfach durch die Tatsache, dass das Gameplay gut durchdacht ist und man grafisch wirklich neue Maßstäbe setzt. Einen kleinen Tipp möchten wir euch noch auf den Weg mitgeben: Wer EA Sports UFC auf der Xbox One spielt, sollte es nicht auf eine externe Festplatte speichern, vor allem wenn diese schneller ist als die in der Xbox One. Aus unerfindlichen Gründen fängt es dann an zu ruckeln.