Lange hat Bioware an Dragon Age: Inquisition gearbeitet und es dann auch kürzlich für Konsolen und PC veröffentlicht. Ein Rollenspiel, das Maßstäbe neu setzen soll, unglaubliche Geschichten erzählt und voller Spannung steckt – so zumindest wird es von EA und Bioware beschrieben. Wir haben uns einmal richtig viel Zeit mit einem Test gelassen und wollen nun klären ob man nach Dragon Age 2 wie ein Phönix aus der Asche wieder den Rollenspielolymp ersteigt.
Die Verderbnis ist besiegt, die Grauen Wächter haben ihre Aufgabe erfüllt und doch kommt das Land nicht zur Ruhe. Dämonen, einer schrecklicher als der andere, greifen die Bewohner Thedas an.
Es geschah mitten im Kampf, das sich ein Riss auftat. Heraus trat nicht etwa die nächste grauenvolle Kreatur sondern ein Bürger Thedas. Während alle um ihn herum zu Asche verbannt wurden, kam er wieder zurück – verändert. Gefunden von Soldaten wurde der namenlose Held gefangen genommen. War es sein Werk, hat er die Risse erschaffen, die nun immer mehr Dämonen auf das Land loslassen? Cassandra, eine stolze und furchtlose Soldatin, kann nicht länger warten. Sie muss erfahren was geschehen ist, was er gesehen hat. Das Verhör sollte allerdings nicht nur ihr sondern auch das Leben ihres Gefangenen verändern.
Zusammen werden sie die Inquisition ausrufen, denn als sei es nicht schlimm genug, dass Dämonen das Land heimsuchen, bekämpfen sich seit mehr als einem Jahr auch Templer und Magier. Wer liegt im Recht, wer nicht? Wem obliegt es diesen Streit zu beenden? Die Inquisition wird wieder für Recht und Ordnung sorgen, doch der Weg dahin ist beschwerlich und voller Gefahren und Entscheidungen, die ganz Thedas beeinflussen werden.
Das hat uns gefallen:
Dragon Age: Inquisition ist riesig, gerade zu gigantisch im Vergleich zum zweiten Teil. Zeitlich spielt es rund einem Jahr nach den Ereignissen von Dragon Age 2. Bioware erschuf eine Welt, die freier ist als jedes andere Dragon Age-Spiel zuvor. Gigantisch ist fast der einzige Weg zu beschreiben, was man sieht, sobald man auf die Welt von Dragon Age: Inquisition losgelassen wird. Von eisigen Berggipfeln, zu satten Wäldern, bis hin an die Küste – Dragon Age: Inquisition ist ein Fest für jeden Entdecker.
Bevor wir uns im Detail verlieren, denn davon gibt es in Dragon Age: Inquisition jede Menge, kommen wir erst einmal zum Offensichtlichsten: der Grafik. Grafisch hat sich Dragon Age: Inquisition deutlich weiterentwickelt. Die Frostbite-Engine, das Grundgerüst des Rollenspiels, verrichten seinen Dienst fast zu jeder Zeit stabil. Es sind aber vor allem die Charaktermodelle, die durch Animation und Gestaltung glänzen. Selbst Solas, der Zauberer, der im Grunde ein kahlköpfiger Elf ist, kann durch diverse Details am Charaktermodell überzeugen. Jeder Kopf, jedes Augenpaar, im Allgemeinen jedes Gesicht in Dragon Age: Inquisition ist unterschiedlich. Die Welt als solches überzeugt durch ihre Vielfältigkeit. Egal ob Wetter, Monster oder Landschaft, alles ist in einer derartigen Vielzahl vertreten, dass es wohl für drei Spiele gereicht hätte. Unsere Uhr zeigte nach dem ersten Durchlauf mehr als 60 Stunden an und dabei ist längst nicht alles gesehen oder jede Entscheidung getroffen oder Geschichte erzählt worden.
Beim Sound hinkt man zwar dem englischen Original hinterher, doch liefern die deutschen Stimmen einen soliden Job ab. Viele aus Film und Fernsehen bekannte Sprecher hat man verpflichten können. Die Atmosphäre wird auch in Deutsch jeder Zeit aufrecht gehalten.
Wie eben bereits angesprochen gibt es in Dragon Age: Inquisition jede Menge Details. Das beginnt beim Crafting-System und endet bei den Charakteren. Craften ist in Dragon Age: Inquisition eine unglaublich „befriedigende“ Sache. Während eurer Streifzüge durch Thedas werdet ihr immer wieder neue Materialen finden. Der kundige Entdecker steckt diese natürlich immer und jeder Zeit ein und erhält damit Zugriff auf ein gelungenes Craftingsystem. Pläne können entdeckt oder gekauft werden, um so neue, unglaublich mächtige Waffen zu schmieden oder um epische Rüstungen zu kreieren. Anders als in Dragon Age 2 könnt ihr dieses Mal auch eure Gefährten mit neuen Waffen und Rüstungen ausrüsten.
Das ist aber längst nicht alles: in Dragon Age: Inquisition seid ihr der Kopf der Inquisition, fast schon ein König. Täglich müsst ihr Entscheidungen treffen, die über Leben oder Tod richten. Dafür stellt euch Bioware auch das passende Zuhause zur Seite. Was bedarf es denn schon weniger als einem Schloss? Euer „Domizil“ könnt ihr auch noch ausbauen und verbessern, denn die Inquisition hat nicht nur Freunde. Feinde können versuchen eure Burg zu stürmen und dicke Mauern sind da schon mal eine gute Voraussetzung das zu unterbinden.
Ein Rollenspiel ohne Talentbaum kann man sich in der heutigen Zeit nicht mehr vorstellen. Dragon Age: Inquisition hat das natürlich ebenfalls. Je nach Klasse gibt es hier kleine aber feine Unterschiede. Zudem könnt ihr jetzt auch für eure Begleiter entscheiden, welchen Weg ihre Fähigkeiten nehmen sollen. Zudem gibt es durch die Inquisition noch verschiedene Boni, die man im Laufe des Spiels freischalten kann.
Das hat uns nicht gefallen:
Dragon Age: Inquisition ist trotz seiner großen Ambitionen alles andere als perfekt. Es gibt schon diverse Fehler die uns sauer aufstießen. So ist beispielsweise die Grafik, trotz der vielen Upgrades nicht das was man unter einem „echten“ NextGen-Titel erwartet. Das ist wohl der Tatsache verschuldet, dass Dragon Age: Inquisition auch für die alten Konsolen erschienen ist. Dragon Age: Inquisition bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten.
Der Multiplayer-Modus in Dragon Age: Inquisition ist der zweite Kritikpunkt auf unserer Liste. Drei Maps stehen euch zur Verfügung. Diese Maps bieten im Grunde immer die gleiche Kost und das nicht einmal sonderlich spannend präsentiert.
Der letzte und wohl wichtigste Kritikpunkt ist die Art wie Dragon Age: Inquisition beginnt. Gamer, die noch keine Erfahrung mit dem Spiel haben dürften sich komplett verloren vorkommen, sobald man aktiv loslegen kann. Bioware wirft einem einfach ins kalte Wasser. Die schiere Gewalt des Umfangs von Dragon Age: Inquisition ist dabei fast schon einschüchternd.
Fazit:
Dragon Age: Inquisition ist das bisher beste Dragon Age. Eine unglaublich große Welt, mit unglaublich vielen Aufgaben und Abenteuer wartet auf jeden Entdecker und belohnt diese auf so viele Arten. Dragon Age: Inquisition ist eine gelungene Fortsetzung der Reihe und so sehr viel besser als Dragon Age 2.
Allerdings ist Dragon Age: Inquisition nicht frei von Fehlern. Der Umfang ist für Reihen-Neulinge erschlagend groß, der Multiplayer teils etwas sinnfrei und die Grafik bleibt ihren hinter ihren Möglichkeiten, damit Gamer auf den „alten“ Konsolen nicht verschreckt werden.
Dennoch ist Dragon Age: Inquisition ein Pflichtkauf für jeden Fan des Genres.