Infinite Ward und Activision wollen es noch einmal wissen und haben mit Call of Duty: Infinite Warfare den nächsten Schritt getan. Dieses Mal geht man noch weiter in Richtung Zukunft als je zuvor. Fremde Planeten und andere Dinge warten auf euch. Wir haben uns Infinite Warfare einmal genau angeschaut und klären, ob die Franchise als Ganze schon obsolet geworden ist oder noch einmal punkten konnte.
Die Menschheit hat fast alle natürlichen Ressourcen der Erde aufgebraucht. Unsere Gier und unser Verlangen nach mehr trieb uns letztlich in die Sterne. Es war kein nobles Ziel das uns dazu brachte unser Sonnensystem zu bereisen, wir taten es aus Gier und Machthunger.
Unser erstes Ziel war natürlich der Mond, doch war nicht genug – der leblose Gesteinshaufen, ohne Ressourcen, außer Helium 3, wurde schnell uninteressant. Der Mars war da schon sehr viel verlockender. Und so dauerte es nur einige Jahre, bis wir letztlich eine feste Siedlung auf dem roten Planeten errichtet haben.
Eine Siedlung sollte es nicht lange bleiben. Städte entstanden und damit auch neue Machtzentren. Fern von der Erde wurden schnell Stimmen laut, die verlangten, dass der Mars sich von der Erde lossagte, was letztlich auch geschah. Durch die viel größeren Ressourcen hat sich der Mars schnell eine Flotte von Schiffen angeschafft, was die Erde dazu zwang sich den „Wünschen“ der Mars-Bevölkerung zu beugen.
Aber egal wo Menschen sich aufhalten – es ist nie genug. Es ist nie genug auf der Erde und auch auf dem Mars nicht. Es war dem Militär nicht genug, dass der Mars nun souverän war, die Erde sollte verschwinden. Einmal mehr liegt also Krieg in der Luft, doch dieser sollte anders werden, als alles was die Menschheit bisher kannte. Unser erster „Krieg der Welten“.
Das hat uns gefallen:
Call of Duty wurde früher immer vorgeworfen, dass die Geschichten in den Kampagnen übertrieben und langweilig waren. Wenige Ausnahmen konnten diese Regel widerlegen. Vor allem die Wahl des Settings seitens Infinite Ward hat viele Fans zweifeln lassen. Infinite Warfare ist aber einer eben jener Ausnahmen. Die Story ist wirklich interessant gestaltet und strotzt nur so von bekannten Gesichtern.
Die Geschichte ist natürlich die der Menschheit und spielt in einer fernen Zukunft, in der wir uns die Schwerkraft Untertan gemacht haben. Zwar setzt Infinite Ward noch immer auf „Michael Bay“-Elemente, hat aber längst gelernt, dass diese nur Mittel zum Zweck sein sollten. Die Geschichte ist glaubwürdig erzählt, und die meisten Charaktere wirken natürlich und nicht aufgesetzt. Natürlich strotzt auch dieses Call of Duty von amerikanischen Pathos und Heldentum, aber das gehört ja nun schon irgendwie dazu. Die Story weiß nicht nur zu unterhalten, sie fesselt an gewissen Stellen sogar und man möchte mehr wissen, mehr erfahren und vor allem mehr sehen.
Es gibt denkwürdige Momente im Spiel, in denen man beispielsweise Feuergefechte im Weltraum austrägt – außerhalb eines Schiffes, nur mit einem Raumanzug bekleidet. Infinite Ward hat sich bei der Geschichte wirklich ausgetobt und das merkt man auch.
Auch grafisch muss ich Call of Duty Infinite Warfare nicht verstecken. Vor allem die Zwischensequenzen, die zwar „in engine“ sind, aber eben nicht direkte Gameplay-Qualität besitzen, sehen wunderschön aus. Aber auch das „normale“ Spiel sieht zu jederzeit gut aus. Es gibt zwar ab und an einige Framerate-„Wackler“, doch sind sie zu vernachlässigen.
Der Sound ist hingegen ein fehlerfreies Feuerwerk für die Ohren. Schade, dass es keine Möglichkeit gibt auf die englische Originalspur zu wechseln, innerhalb des Menüs, aber auch so hört sich Infinite Warfare einfach gut an. Egal ob Sprecher, Musik oder Soundeffekte.
Infinite Ward hat sich nicht nur bei der Story ausgetobt, sondern auch beim Gameplay. Gerade die „neue“ Technik der Zukunft erlaubt viele Spielereien. Natürlich gibt es ein Jump-Pack, ähnlich wie in Titanfall, doch es gibt noch mehr. Man wirft uns auch in einen Jäger, der sowohl in der Planetenatmosphäre, als auch im Weltall unterwegs ist und dort Feinde in die ewigen Jagdgründe schickt. Zudem hat Infinite Ward bei anderen Titeln, wie beispielsweise Mass Effect Inspiration gefunden. In der Kampagne ist es beispielsweise möglich sich seine Missionsziele selbst zu suchen – auf einem Schlachkreuzer, der Ziele innerhalb des Sonnensystems anfliegt. Das Gameplay-Gefühl ist aber betont Call of Duty-ish, wenn man so möchte. Es fühlt sich in der Kampagne und auch im Mehrspieler-Modus sehr vertraut an.
Nun zum Multiplayer – das wichtigste für alle CoD-Gamer. Mit 15 Spielmodi, darunter die Klassiker wie Team Deathmatch, Suchen und Zerstören oder Herrschaft. Aber es gesellt sich auch ein neuer Modus dazu.iIm Defender-Modus kämpfen zwei Teams um eine Drohne, deren Besitz das Punktekonto schnell ansteigen lässt. Aber Vorsicht: wer der glückliche Träger des Objektes ist, darf sich in dieser Zeit nur mit Nahangriffen seiner Haut erwehren. Neu sind auch die sogenannten Combat Rigs.Das sind insgesamt sechs Spezialisierungen, die jeweils verschiedene Angriffsarten, Waffen und Boni bieten. Sechs verschiedene Rigs stehen euch zur Wahl, die ihr allerdings erst einmal freispielen müsst. Jeder Combat Rig bietet dabei ganz andere Fähigkeiten, die sich in Form von „Fähigkeiten“ zeigen. Je nach Klasse erhaltet ihr beispielsweise nach einer bestimmten Spielzeit eine mächtige Waffe, ähnlich wie bei Titanfall – sobald man einen Titan rufen kann. Abseits davon könnt ihr auch passive Unterstützung auswählen, was ebenfalls gut funktioniert. Ebenfalls gut gefallen hat uns die Individualisierungsmöglichkeit im Multiplayer. Waffen-Upgrades könnt ihr während eines Spiels finden oder mit Schrottteilen Prototypen zusammenbauen und euch so mit den Gun-Perks noch weiter spezialisieren. Waffen lassen sich außerdem zusammenbauen bis hin zum Epic-Status, dieser verleiht den Wummen zwei spezielle Zusatz-Features.
Bei Laune gehalten hat uns der neue kooperativen Zombie-Modus für bis zu vier Spieler, diesmal im Stil alter Horror-B-Movies und mit einem Gastauftritt von David Hasselhoff als DJ. Dieser ist nun deutlich zugänglicher und auch für Gelegenheitsspieler besser spielbar.
Die Entwickler haben sich für Zombies in Spaceland einige sehr spaßige Ideen für den zombiefizierten Vergnügungspark einfallen lassen, dieser wird untermalt vom coolen Soundtrack des DJs David Hasselhoff. Der 80er-Look dürfte vor allem den älteren Retro-Spielern melancholische Momente bescheren. Natürlich geht es weiterhin darum, im Team oder allein, stärker werdende Wellen von Zombies zu erledigen. Nebenbei sammelt ihr Tickets und Münzen ein, mit denen sich weitere Gimmicks freischalten lassen wie etwa stationäre Geschütze oder Flächenbombardements.
Das hat uns nicht gefallen:
Neben den bereits angesprochenen Framerate-Einbrüchen und das Fehlen der englischen Originaltonspur hat uns nur der Multiplayer von Infinite Warfare Grund zum „Meckern“ geboten.
Call of Duty: Infinite Warfare ist noch schneller geworden, eventuell schon zu schnell. Während des Spielens hat man das Gefühl den „One-Shot“-Modus aktiviert haben, denn gerade als Neuling werdet ihr sterben, sehr oft, sehr schnell und das solange, bis ihr etwas höher im Rang aufsteigt oder bessere Waffen findet.
Abgesehen von der neuen Benennung der Spezialisten, sind die Unterschiede höchstens im Detail zu suchen. Vermutlich hat man auch den E-Sport im Hinterkopf gehabt, denn ein zu stark verändertes Gameplay würde wohl die Call of Duty-Liga durcheinanderwirbeln. Wir persönlich empfinden den Mehrspieler-Modus daher leider eher als Update, denn vollkommene Neuentwicklungen gibt es jetzt nicht – dennoch ist er weiterhin sehr unterhaltsam.
Zudem hat die Möglichkeit sich Waffen-Packs zu kaufen, in denen dann „epische“ Waffen lauern, den faden Beigeschmack von pay to win. Spielt man eine Runde, wird schnell klar, dass eure Waffen nicht viel ausrichten. Gamer, die im Vergleich dazu bereits Zeit und vor allem Geld investiert haben, müssen nur böse schauen, damit der Feind das Zeitliche segnet.
Zudem können jetzt auch Perks ausgerüstet werden, die dafür sorgen, dass man mehr Schaden einstecken kann. Im Grunde eine nette Idee, die aber das komplette Balancing von Infinite Warfare durcheinanderwirbelt.
Fazit:
Call of Duty begeistert uns eigentlich nur noch durch die Kampagne. Eine sehr interessant erzählte Geschichte um Heldenmut, Krieg und Verlust fesselt für rund fünf bis sieben Stunden an den heimischen Fernseher.
Der Multiplayer hingegen ist ein warmer Aufguss von Dingen die man schon seit einer gefühlten Ewigkeit von Call of Duty kennt. Das könnte man noch irgendwo vernachlässigen, doch die Möglichkeit für gute Waffen einfach zu zahlen sorgt für ein unglaubliches Ungleichgewicht im Multiplayer-Modus. Neulinge sind und bleiben Kanonenfutter, bis sie entweder eine epische Waffe zusammensparen oder leidlich selbst zur Brieftasche greifen, um eine Chance im Spiel zu bekommen.
Dabei hätte Infinite Ward einfach nur auf die Kampagne schauen müssen. Weltraumschlachten im Jäger, oder Kämpfe in der Schwerelosigkeit hätten für so viel Abwechslung sorgen können, dass wohl auch der letzte Zweifler eines Besseren belehrt worden wäre.
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Die englische Tonspur, vielmehr einfach die englische Version ist in der USK Fassung aber enthalten und kann in den Einstellungen eingestellt werden
Der Multi is aber im Gegensatz zu Black Ops 3 wieder etwas langsamer geworden.
Und pay to win is es schonmal gar nicht, weil man bis jetzt noch kein Geld investieren kann und vor allem weil die epischen waffen nicht wirklich besser sind. Aber ansonsten sehr gut getroffen^^
Danke Gott für Remastered,der neue ist zum Scheissn
Die sollten mal eine kreative Pause einlegen….