Knapp fünf Jahre haben wir auf einen neuen Teil der Ace Combat-Reihe gewartet. Die aktuelle Konsolengeneration blieb leer aus, bis endlich Ace Combat 7: Skies Unknown veröffentlicht wurde. Wir haben uns unseren Jet geschnappt und fühlten „the need, the need for speed“ recht schnell, doch wie gut ist Ace Combat 7 wirklich?
Frieden scheint viele Gesichter zu haben, doch eines ist klar: er ist zerbrechlich und oftmals nicht von Dauer. Selbst wenn ein Land dem nächsten in Kriegszeiten zur Seite steht, heißt es nicht, dass dieses Land für immer ein Verbündeter bleiben wird.
Auch in Ace Combat 7: Skies Unknown wird der Frieden gebrochen und zwei der größten Länder ziehen in den Krieg. Es ist der Schauplatz des Zweiten Useanischen Kontinentalkrieges, den wir auch schon in Ace Combat 3 und 4 erlebt haben. Ace Combat 7: Skies Unknown führt uns ins Jahr 2019 und zeigt, dass Gut und Böse oft nur eine Sache der Perspektive ist.
Das hat uns gefallen:
Bandai Namco hat mit Ace Combat 7 keine großen Experimente gewagt. Jeder, der die Reihe kennt, wird sich sofort geborgen fühlen. Wie schon die Teile davor, ist auch Ace Combat 7 ein Arcade-Fighter. Es ist kein Spiel das schwer zu meistern ist oder Unmögliches von euch verlangt – ganz im Gegenteil.
Schwingt euch ins Cockpit einer Maschine und fliegt los. Selbst ohne Tutorial ist schnell klar wie die Steuerung von Ace Combat 7 funktioniert. Unterschieden wird lediglich zwischen zwei Steuerungsarten, die je nach Belieben ausgewählt werden können.
Schön zu sehen ist, dass Bandai Namco mit Ace Combat 7 mehr ins Detail gegangen ist, als früher. Texturen auf dem Boden sehen nicht mehr so matschig aus und es gibt endlich gute Wettereffekte. Fliegt ihr beispielsweise durch eine Wolke ist nicht nur die Sicht fast null, sondern es wird auch erheblich nass.
Winde sorgen für unberechenbare Flugmanöver und selbst Gewitter wird euch erwarten, wenn ihr euren Jet besteigt. Damit ist in puncto Atmosphäre deutlich mehr geschaffen worden, als in vielen anderen Teilen der Reihe.
Grafisch hat sich Ace Combat 7 somit stark entwickelt und macht dabei genauso viel Spaß wie die Vorgänger, ohne dabei altbacken zu wirken, wie viele andere Teile der Franchise seiner Zeit.
Schön zu sehen ist, dass Bandai Namco das Gameplay zumindest etwas aufgefrischt hat. Sicher, es ist im Grunde alles Schema F, doch während einer Mission können Events auftreten, die es zuvor nicht in der Reihe gegeben hat.
Die Kampagne überrascht zudem mit einem anderen System und an neue Jets zu gelangen. Nach Abschluss einer Mission gibt es natürlich etwas Geld, das ihr in euren vorhandenen Jet investieren könnt oder aber auf einen neuen spart. Jets in der Kampagne von Ace Combat 7 zu kaufen erinnert daran Skill-Punkte in einem RPG zu vergeben. Vom Start-Jet bis zu eurem Ziel müsst ihr einem bestimmten Weg gehen und könnt zwischenzeitig nicht nur andere Flugzeuge freischalten, sondern das aktuelle noch etwas verbessern; ihm bessere Waffen geben oder aber mehr Wendigkeit verschaffen. Eine sehr gute Idee, um selbst in diesen Vorgang Abwechslung zu bringen.
Die Online-Modi unterscheiden sich mehr von der Kampagne. Sie sind etwas langsamer und es deutlich einfach einer Rakete auszuweichen, als in der Kampagne. Das Gleiche gilt aber auch für eure Feinde. Leider sind viele Modi auf fünf Minuten begrenzt.
Der Sound an sich ist ein zweischneidiges Schwert. Die Geräusche von den Triebwerken und die Umgebung sind einfach großartig. Die Musik spielt da schon fast eine untergeordnete Rolle. Die Dialoge auf der anderen Hand sind zwar besser geworden als in den Vorgängern, doch noch immer sehr „merkwürdig“ von Zeit zu Zeit.
Die Stories von Ace Combat waren schon immer recht vernachlässigbar. Oftmals komplett übertrieben unrealistisch oder voller Moral- und Wertvorstellung, dass sie einfach unnatürlich gewirkt haben. In Ace Combat 7 möchte Bandai Namco eine Kriegsgeschichte erzählen. Dabei wechselt das Spiel ständig zwischen dem namenlosen Piloten, den wir übernehmen und den Sequenzen hin und her, die uns das Spiel präsentiert. Klar, Ace Combat 7 hat den gleichen „Charme“ in puncto Story, wie die anderen Titel, doch wirkt die Geschichte erwachsener und ist im Grunde ein Kriegsdrama, denn Action-Story.
Das hat uns nicht gefallen:
Checkpunkte sind schon etwas Tolles. Sie erlauben es uns von gewissen Punkten in einer Mission erneut einzusteigen, wenn wir beispielsweise das Zeitliche segneten oder aber einfach einen Fehler gemacht haben. In Ace Combat 7 sind Checkpoints teilweise sehr selten zu finden. Oftmals auf halben Weg einer Mission dürfen wir diese liebenswerten Punkte nutzen. Das kann allerdings sehr frustfrierend sein, wenn die erste Hälfte schon satte 20 Minuten an Zeit gefressen hat.
Obwohl die 20 Missionen in der Kampagne mehr Abwechslung bieten, als in vorigen Teilen, sind sie viel zu oft Standard. Vor allem die Jagd- und Schutzmissionen sind schon in so vielen Spielen zu sehen gewesen, dass sie bereits bei der Ankündigung langweilig sind.
Eine deutsche Sprachaussage sucht ihr ebenfalls vergebens, zumindest was die Stimmen betrifft. Hier könnt ihr zwischen Englisch und Japanisch wählen. Bei den Untertiteln müsst ihr aber nicht auf die deutsche Sprache verzichten.
Fazit:
Ace Combat 7: Skies Unknown will zu großen Höhen auffliegen und möchte dabei ein ganzes Genre wiederbeleben. Ein Vorhaben das teilweise gelingt. Es ist und bleibt ein waschechtes Ace Combat, vor allem in Bezug auf die früheren Teile der Reihe.
Die neuen Wettereffekte und die sehr gelungene Grafik sorgen für tolle Atmosphäre und animieren dazu neue Taktiken zu testen. „Wenn ich sie nicht sehen kann, können sie mich auch nicht sehen.“ Das neue Skill-Tree ähnliche System zum Kaufen und Aufwerten von Jets ist eine willkommene Abwechslung und passt erstaunlich gut in die Franchise.
Abzüge gibt es für teilweise unfaire Checkpoint-Gestaltung und ebenso teilweise langweilige Missionen. Auch die Story verliert an Gewicht, da viele Informationen erst während der Kämpfe erzählt werden und bekanntermaßen liegt der Fokus da auf Überleben und Zerstören.
Ace Combat-Fans werden auch mit Ace Combat 7: Skies Unknown voll auf ihre Kosten kommen und sei es nur um Jets zu begutachten und mit Mach 2 durch die Wolken zu schießen.
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