Die Diskussion um die Online Casinos ist nicht neu. Schon länger wird in der Schweiz darüber gesprochen, ob und in welchem Umfang Online Casinos erlaubt sind. Nun ist es soweit: Das Parlament will Online-Casinos aussperren, das hat es soeben beschlossen. Zuvor hatten sich auch Ständerat und Nationalrat für eine Zugangssperre ausgesprochen.
Die ausländischen Casinobetreiber sollen also verboten werden. Was für die heimischen Anbieter, wie sie hier auf Onlinecasinos-schweiz.com zu finden sind, ein wahrer Segen ist, denn die Schweizer Casinos verzeichneten im letzten Jahr erneut einen Umsatzeinbruch. Der Gewinn ging um mehr als vier Prozent zurück. Zu schaffen machen ihnen besonders die Online Casinos aus dem Ausland. Sie fordern deshalb schon länger wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für sich ein.
Den vielen Spielern dürfte eine baldige Sperre aber nicht gefallen. Denn wenn der Staat ausländische Online Casinos aushebelt, ist die Auswahl an Games und Promotionen viel geringer.
Für den Staat hat diese Taktik aber einen Grund; er will Steuern kassieren. Das geht aber nur mit lizenzierten Glücksspielbetreibern aus der Schweiz. Bei ausländischen Casinos, die also nicht in der Schweiz gemeldet sind, oder dort einen Unternehmenssitz haben, bekommt der Staat kein Geld. Für die Justizministerin Sommaruga ist das ein Dorn im Auge. Sie verlangt deshalb, eine Netzsperre für diese Betreiber einzuführen. Der Bundesrat stimmte ihr zum großen Teil zu.
DNS-Sperren machen Online Casino nicht mehr erreichbar
Bei einigen Betreibern hat das virtuelle Aussperren bereits geklappt. So hat der Pokeranbieter Pokerstars seit kurzem keinen Zutritt mehr zum Schweizer Internet. Wer die Webseite aufruft, erhält den Hinweis, dass die Seite nicht mehr erreichbar ist. Die Technik nennt sich DNS-Sperre. Und so funktioniert sie: Das Internet besteht aus Zahlenkombinationen, auch jeder Computer ist über eine Zahlenvariation zu erreichen. Die Zahlen werden für Menschen in Domain-Namen übersetzt. Eine IP-Adresse mit den Nummern 212.212.212.212 zum Beispiel wäre dann übersetzt www.dasisthilfreich.ch oder Ähnliches. Mit einer DNS-Sperre verhindert man, dass die Zahlenkombination übersetzt wird. Die Seite ist danach folglich nicht mehr erreichbar.
Die DNS-Sperre lässt sich umgehen
Wer allerdings die IP-Adresse der Webseite kennt und diese eingibt, hat weiterhin Zugriff auf die Seite. In Fällen, in denen auch die IP-Adresse gesperrt ist, lässt sich der Zaun umgehen, indem man den DNS-Server seines Computer oder des Routers ändert oder mit einer speziellen VPN-Verbindung vorgibt, aus einem anderen Land zu sein. Dies lässt sich mit bestimmten Programmen, einer Software oder über die Netzwerkeinstellungen ermöglichen. Anleitungen finden sich im Netz, das ist keine komplizierte Sache. Die Schweizer Sperre ist in diesem Fall dann nicht mehr wirkungsvoll.
Lösung wäre eine Firewall, die permanent kontrolliert
Das Parlament hätte eine Lösung für das Problem. Denn theoretisch ist es machbar, dass ein Provider alle Inhalte überprüft und filtert, die durch das Netz wandern. In Ländern, in denen die Pressefreiheit eingeschränkt ist, wie es in China oder Nordkorea der Fall ist, wird diese Technik bereits angewendet.
Dort werden unerwünschte Inhalte ferngehalten. Technisch wäre das in der Schweiz ebenso möglich. Die Provider der Schweiz könnten per Schlüsselbegriff das Internet nach „verdächtigen Inhalten“ wie ausländischen Online Casinos durchsuchen und Nutzern die Übertragung der Webseite verbieten. Aber wie bei jeder Methode gibt es eine Gegenmethode, die dann doch einen Zugriff ermöglicht.
Parlament muss sich einig werden
Noch ist sich das Parlament nicht einig, wie es letztendlich vorgehen soll. Der der Bundesrat befürwortet die DNS-Sperre. Die Kammer diskutierte vier weitere Konzepte. Netzsperren fordern zwar die Parteien SP, FDP und CVP, aber die Grünen sowie die SVP sind dagegen. Sie halten es für wenig sinnvoll, Sperren einzuführen. Zum einen würden sie dem demokratischen Grundgedanken nicht entsprechen, zum anderen würden sich durch die Netzsperren weder die öffentliche Gesundheit schützen noch Straftaten vermeiden lassen. Sie sprechen sich für einen Kompromiss aus, der besagt, dass Suchmaschinen verbotene Spielangebote nicht mehr anzeigen dürfen.
Schweizer Online Casinos blieben bestehen
Spieler müssen sich keine Gedanken machen, dass auch die Schweizer Online Casinos bald vor dem Aus stehen. Der Bundesrat will ausdrücklich, dass nur Casinos mit ausländischem Sitz in der Schweiz ausgesperrt werden. Online-Casinobetreiber aus der Schweiz, die über eine gültige Lizenz verfügen, dürfen ihr Spielangebot weiterhin anbieten und ihre Konzession sogar erweitern, um ein breiteres Portfolio zur Verfügung stellen zu können.
Das Parlament wird sich aber so oder so entscheiden müssen, wie sie das Glücksspiel wieder mehr in den Staat integriert und wie sie mit Glücksspielbetreibern in Zukunft umgehen will. Eine entsprechende Gesetzesänderung mit klaren Regeln wäre sicher sinnvoll.