Wir starten dieses kurze Review mit einer etwas ungewöhnlichen Überschrift, dennoch könnte es ganz anders kommen, als man denkt. Denn das Wiener Entwicklerstudio Lost in the Garden haben mit ihrem neusten Projekt nicht nur einfach ein herkömmliches Videospiel, sondern mit dem Titel Lightfield auch ein kleines Kunstwerk erschaffen, das es sogar in die Kunstgalerie in Wien geschafft hat. Die Entwickler selbst bezeichnen Lightfield als omnidirektional-hyperfuturistisches Rennspiel, welches mit einer sehr abgefahrenen Optik daherkommt. Wie sich das dann auch noch spielt, verrät unser kleiner Test dazu.
Das hat uns gefallen
Für die, die schnell photosensitive Anfälle bekommen sei an dieser Stelle geraten, diesen Titel mit Vorsicht zu genießen, da es hier sehr surreal, schnell, hektisch und farbenfroh zur Sache geht. Denn nichts anderes ist Lightfield – ein abgefahrener Trip durch Sci-Fi-Umgebungen. Doch von Anfang an:
In Lightfield seid ihr Fahrer eines deinen Anti-Gravity Raumgleiter, der beinahe schwerelos durch die verschiedenen Oberflächen schwebt. Eure Aufgabe ist es alleine diesen Raumgleiter durch eine Art Parcours zu steuern, um möglichst schnell am Ziel zu sein. Hierbei nutzt ihr jegliche Oberflächen wie Wände, Tunnel oder „Sci-Fi-Gebäude“ als Fahrbahn und stückelt euch so eure eigene Idealllinie zusammen.
Hört sich im ersten Moment sehr verwirrend an. Das ist es auch. Mit der Zeit aber, wenn ihr die Steuerelemente eures Gleiters beherrscht, gleitet ihr wie im Rausch über die verschiedenen Tracks und sammelt so XP-Punkte, mit denen ihr weitere Strecken freischaltet. Mit ein bisschen Übung schlagt ihr dann auch eure Gegner, die stets am Rennen beteiligt sind und holt so eine Bestzeit nach der anderen.
Das geht dann echt rasant vonstatten, da ihr wie gesagt vielmehr herumschwebt und sämtliche Richtungen wie oben, unten, rechts und links gleichgültig werden. So kommt es auch einmal vor, dass die Strecke jetzt ganz anders aussieht, als noch in der Runde zuvor, weil man sich ja auf mehreren Ebenen bewegen kann. Denn nur wenn ihr euren Anti-Gravity Raumgleiter beherrscht und ideale omnidirektionale Routen findet, könnt ihr es an die Spitze schaffen. Dass benötigt seine Zeit.
Mit dem Spielprinzip schlängelt ihr euch dann in Lightfield von Strecke zu Strecke. Angetrieben von der farbenfrohen und surrealen Umgebung begleitet euch ein rasanter Soundtrack, der eigens für den Titel produziert wurde. Hier wummern euch dann abgefahrene Electro-Tracks um die Ohren, die stylisch gut zum Geschehen passen. Abgerundet wird das Ganze dann noch mit der Möglichkeit, immer höhere XP-Punkte zu sammeln, die den Suchtfaktor nach mehr eröffnen. So findet man dann im Verlauf der Strecken immer neue Wege und Abkürzungen, die euch eine noch bessere Zeit und somit mehr XP verschaffen.
Neben drei Modi (Rennen, Zeitfahren, Entdecker) ist Lightfield auch im Online- oder Splitscreen-Mehrspieler-Modus spielbar und setzt mit farbenfroher Ästhetik, abstraktem Leveldesign und elektronischer Musik des Wiener Künstlers Zanshin den passenden Ton. Auch hier könnt ihr mit euren Freunden die besten Zeiten erfahren und euch gegeneinander messen. Wir konnten in unsrem Test den Online-Modus leider noch nicht testen, werden diesen aber eventuell nach Bedarf noch nachholen.
Das hat uns nicht gefallen
Für ein Arcade-Game üblich ist der Langzeitspielwert eher dürftig gehalten, sodass Lightfield für manche schnell langweilig werden könnte, dass man kaum etwas Neues zu Gesicht bekommt. So dreht man schließlich eine Runde nach der anderen und sackt so die Punkte und eine gute Zeit ein. Schlecht ist der Titel auf keinen Fall, dennoch wirkt er mit der Zeit dann etwas fade. Grafisch und auch Sound-technisch konnten wir kaum Mängel feststellen, einzig der surreal bunte Grafikstil und die immer wieder veränderte Umgebung kann bei manche Unwohl herbeiführen, sodass man öfter mal pausieren sollte. Aber das liegt an jedem Wohlbefinden selbst und muss auch nicht zwangsläufig passieren – auch ist das eher ein Meckern auf höherem Niveau. Weiteres haben wir hier nicht zu bemängeln.
Fazit:
Lightfield ist für viele eine echte Augenweide und für den schnellen Spielspaß für zwischendurch sehr zu empfehlen. Wer nicht gerade empfindlich gegenüber schnellen und „richtungsveränderten“ Grafiken ist, sollte sich den futuristischen Arcade-Racer ruhig einmal ansehen, gerade, weil der Grafik-Stil unglaublich gut gelungen ist. Die passende Musik und Soundeffekte eines Wiener Künstlers runden das Ganze stylisch ab. Gerade die immer sich wieder veränderten Strecken, die Raumgleiter und die dazu passende Umgebung, in der ihr euch die beste Zeit angeln müsst, macht den Titel so einzigartig und hebt sich von anderen Genre-Kollegen ab. Lightfield ist ein durchaus sehenswertes Projekt, das den Wiener Entwicklern gut gelungen ist. Für knapp 20 € kann man hier nichts falsch machen.
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