Seit Jahren warten Fans auf Gears of War 4. Nicht länger von den Epic Games, sondern von The Coalition, dem hauseigenen Studio von Microsoft, entwickelt, soll Gears of War 4 in wenigen Worten einfach nur größer, schöner und besser sein, als alle Teile zuvor. Wir haben uns Gears of War 4 genau angeschaut und klären nun, ob Microsoft und The Coalition liefern konnten, oder ob das Spiel im eigenen Hype untergeht.
Viele Jahre sind vergangen, seit wir den Kampf gegen die Locust gewonnen haben. Unzählige Menschen haben auf Sera ihr Leben gegeben, und doch konnten wir unter der Führung von Marcus Fenix letztlich doch siegreich aus dieser Prüfung hervorgehen.
Seit dieser Zeit hat die KOR (Koalition ordentlicher Regierungen) mehr an Macht gewonnen und die Zügel anziehen können. Diese Macht ist ihnen aber zu Kopf gestiegen und mehr und mehr Soldaten wurden „vergessen“, abgeschoben oder haben sich abgewandt.
Einer dieser Soldaten ist J.D. Fenix, Sohn des Helden Marucs Fenix. Was J.D. nicht ahnt; ein Kampf ungewohnter Ausmaße wird ihn und seine Freunde und Familie überrollen – wird er stark genug sein?
Das hat uns gefallen:
Gears of War war schon immer, bevor es zum Gameplay und anderen Dingen kommt, ein Aushängeschild für erstaunliche Grafik. Gears of War 4 ist da nicht anders. Basierend auf der Unreal Engine 4 zeigt The Coalition was in der Xbox One und in der Engine selbst steckt.
Gearsf of War 4 sieht selbst auf einer „normalen“ Xbox One, also nicht der Xbox One S mit HDR, unglaublich schön aus. Nach den ersten Minuten sieht man aber eine kleine Änderung in Gears of War als Franchise. Der vierte Teil ist deutlich farbenfroher als die Vorgänger, vor allem, wenn man es mit Gears of War 1 vergleicht.
Sera, der Planet, auf dem Gears of War spielt, ist einfach wunderschön. Berglandschaften, satte, grüne Farben verbunden mit einer HighTech-Umgebung und vielen mehr. Gears of War 4 ist eine wahre Augenweide und jeder, der sich ein Spiel kaufen möchte, dass einfach wunderschön ist, wird um Gears of War 4 nicht rumkommen können.
Ist Gears of War 4 deshalb anders als die Teile davor? Ja und nein. James, oder J.D., der neue Held der Reihe, ist nicht wie sein Vater. Immer einen flotten Spruch auf den Lippen, vereint er aber etwas mit Marcus: sein Talent zum Kampf. The Coaltion wollte mit Gears of War 4 etwas „Neues“ und „Frisches“ schaffen und das ist ihnen allein durch den neuen Helden gelungen. Natürlich sind die Menschen, vor allem die Männer, noch immer recht „grobschlächtig“, allein im Aussehen, doch ist es nicht mehr nur ernst.
Unterstützt wird James Charakter durch die ausgezeichnete Synchronisation. Die deutschen Sprecher machen durch die Bank einen tollen Job. Vor allem aber Peter Flechtner, der die deutsche Stimme für J.D. ist, bringt den Charakter punktgenau rüber. Flechtner sollte vielen als die Stimme von Ben Affleck kennen oder durch Serien wie Eureka, wo er den dortigen Helden seine Stimme lieh. Hinzu kommt die tolle Musik, die einfach Gears of War in ihrer DANN hat. Jeder Song, jede Hintergrundmusik passt perfekt ins Bild. Gleiches gilt für alle anderen Soundeffekte, die für eine extrem hohe Qualität Zeuge stehen.
Beim Gameplay ist The Coalition keine Experimente eingegangen. Es ist Gears of War 4 und es spielt sich wie Gears of War 1. Jeder, der Gears of War schon einmal gespielt hat, wird sich schnell in vertrauten Gefilden wiederfinden. Einzig ein neuer Faktor beim Gameplay ist hinzugekommen: Wind. Genauer gesagt Sturm. Im Singleplayer weht oft eine steife Briese, die man gegen seine Feinde einsetzen kann, während man selbst vor Sturmschäden in Deckung gehen sollte. Neben der Kampagne erwartet euch noch natürlich jede Menge Multiplayer-Action. Euch stehen im Versus-Bereich die Modi: Team Deathmatch, Dodgeball, King of the Hill, Wettabrüsten, Beschützer und Kriegsgebiet zur Verfügung. Auch hier ist Gears of War 4 einfach nur ein Fest der Sinne. Es ist brutal, unterhaltend und bleibt dabei der Franchise treu.
Ebenfalls gut ist die Geschichte rund um Gears of War 4. Es gibt zwar keine Aha-Momente oder Twists mit denen man so nie gerechnet haben würde, doch diesen Anspruch hatte Gears of War noch nie. Es ist eine Geschichte ums Überleben, Zusammenhalt und im vierten Teil auch um Familie und Freundschaft.
Das hat uns nicht gefallen:
Es gibt zwei Punkte, die uns an Gears of War 4 nicht gefallen. Zum einen ist es die KI der Begleiter, innerhalb der Kampagne. Während sie im Grunde eine solide Leistung zeigen, gibt es des Öfteren auch gefühlte Komplettausfälle. Sie greifen aktiv ins Kampfgeschehen ein, das ist auch vollkommen gut so, doch sobald man das zeitliche segnet scheint es so, als wären sie zu sehr mit dem Kampf beschäftigt. Gears of War-typisch kann man wiederbelebt werden, sofern man nicht von einem Lancer in handliche Teile zerschnitten wird. Mit den neuen Feinden, die in Gears of War 4 Einzug halten, braucht es deutlich mehr Support der KI. Entweder sind sie zu weit weg, weil sie den Kampf so stark verlagert haben, dass man erst dann merkt, dass sie weg sind, wenn man sie braucht, oder sie konzentrieren sich auf andere Feinde, statt auf die, die gerade dabei sind einen zu verschleppen.
Der letzte Kritikpunkt, den sich Gears of War 4 gefallen lassen muss, ist das Ende der Kampagne. Es ist ein typisches „mehr im nächsten Teil“-Ende. Es ist schlichtweg nicht sehr befriedigend und natürlich möchte man die Fans anheizen sich auf Gears of War 5 zu freuen, doch das hätte besser umgesetzt werden können und sollen.
Fazit:
Gears of War 4 ist wunderschön, hat eine bombastisch gute Synchronisation erhalten und spielt sich wundervoll Gears-typisch. Zeitgleich ist es aber auch auf seine ganz eigene Weise neu und erfrischend, was nicht zuletzt an den neuen Helden liegt.
Allerdings gibt es auch kleine Kritikpunkte, wie das Cliffhanger-Ende und die teils zu verbohrte KI. Sieht man darüber aber hinweg und zählt den tollen und so herrlich unterhaltsamen Multiplayer-Modus hinzu, ist Gears of War 4 ohne Frage der beste 3rd-Person Shooter des Jahres 2016 und das beste Gears of War bis zum heutigen Tag.
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