Der erste Fable-Teil war für viele Gamer seiner Zeit eine kleine Offenbarung. Als Action-Rollenspiel hat sich das Spiel nie ganz ernst genommen und daraus auch kein Geheimnis gemacht. Spaß und eine etwas skurrile, aber auch immer ernste Story standen im Vordergrund. Das Spiel aus dem Hause Lionhead wurde damals noch unter der Schirmherrschaft von Peter Molyneux für die erste Xbox veröffentlicht. Jetzt, zehn Jahre später, wurde Fable Anniversary veröffentlicht und wir schauen, ob die Reise nach Albion noch lohnenswert ist.
Ganz Oakvale freut sich auf die nahende Party von Broms kleiner Tochter, auch der namenlose Sohn ist schon bereit für die Feierlichkeiten. Allerdings möchte sein Vater noch dafür sorgen, dass sein kleiner Bursche noch einige gute Taten vollbringt. Für jede Aufgabe, die er erledigt, verspricht Brom seinem Zögling ein Goldstück. Eine Aufgabe, die sich der kleine Hühnerschreck nicht lange entgehen lassen will.
Kurz bevor die Party steigen kann, wird Oakvale von Banditen angegriffen die alle töten, bis auf den kleinen Jungen. Kurz bevor auch er umgebracht, wird taucht ein Held auf. Maze, ein bekannter Held, nimmt den geretteten Jungen auf und rekrutiert ihn für die Heldengilde (Heldenakademie). Jahre verstreichen, der junge Held wächst heran und ist bereits ein guter Abenteurer. Maze informiert unseren kleinen Helden, dass seine Schwester noch lebt und in einem Banditencamp festgehalten wird. Hier setzt unser Abenteuer an.
Das hat uns gefallen:
Zehn Jahre sind in der Welt weit mehr als nur eine Dekade, es ist eine kleine Zeitreise. Matschige Texturen und steife Animationen waren seiner Zeit gang und gäbe und sogar „state of the art“. 2014 ist dem aber nicht mehr so und nun stellt sich die Frage: wie gut sieht Fable Anniversary wirklich aus?
Natürlich ist Fable Anniversary deutlich schöner als das originale Spiel. Lionhead hat dem Spiel ein schickes Set aus neuen Texturen verpasst. Dies gilt für sowohl für die Charaktere als auch für die Landschaft. Letztere wirkt besonders schön im direkten Vergleich zu dem zehn Jahre alten Spiel. Auch die Effekte, vor allem beim Zaubern, sind überarbeitet worden. Jeder Zauber ist nun deutlich effektreicher als sein zehn Jahre älteres Original.
Ebenfalls überarbeitet wurde auch die Steuerung, die seiner Zeit alles andere als optimal war. Das Inventar ist nun um einiges aufgeräumter als noch vor zehn Jahren. Perfekt ist es allerdings noch immer nicht, wobei sich auch Fable 2 und Fable 3 diesen Schuh anziehen müssen.
Das hat uns nicht gefallen:
Fable Anniversary mag deutlich schöner sein, aber es ist keine Grafikbombe. Zudem dauert es oft, bis sich die Textur über das Grundgerüst gelegt hat. Deutliches Texturstreaming kann also teilweise beobachtet werden.
Wirklich schlimm ist allerdings die Tatsache, dass man bei den Animationen der Charaktere scheinbar gar nicht den Korrekturstift angelegt hat. Vor allem dann, wenn sich jemand umdreht, ist es gut zu sehen. Hier dreht sich einfach mal der gesamte Körper um die eigene Achse, was man ja auch in der freien Wildbahn genau so beobachten kann – irgendwo…
Fazit:
Fable-Spieler, die den ersten Teil bereits kennen, dürfen sich mit der Anniversary-Edition auf eine kleine Zeitreise freuen, in der nicht alles Gold ist, was glänzt. Neueinsteiger, die den ersten Teil nur aus Sagen und Erzählungen kennen, werden sicher das Alter deutlich merken, wenngleich Lionhead schon viele Verbesserungen vorgenommen hat.
Man darf aber nicht vergessen, dass Fable Anniversary nicht als Vollpreisspiel deklariert ist und schon ab 40 Euro erhältlich ist. Somit lohnt sich eine Zeitreise nach Albion alle Mal.