Viele Publisher haben ihre Grenzen ausgetestet. Oftmals in Verbindung mit echtem Geld und Möglichkeiten auch nach dem Kauf eines Vollpreisspieles Geld zu generieren. Das unleidige Thema der Loot Boxen in Verbindung von Microtransactions hat jetzt sogar Brüssel auf den Plan gerufen.
Bereits in der vergangenen Woche hat eine Untersuchungskommission verkünden lassen, sich mit diesem Thema genauer zu beschäftigen. Jetzt gibt es erste konkrete Aussagen aus Belgien. Demnach will die zuständige Abteilung Loot Boxen in Europa verbieten.
Dies ist an zwei Bedingungen geknüpft: Der Ban tritt erst dann in Kraft, wenn nicht klar ist was eine Loot Box enthält und wenn diese mit echtem Geld erworben werden kann. Belgiens Justizminister Koen Geens sagte:
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„Geld und Sucht zu verbinden ist Glücksspiel. Diese Mischung, besonders in jungen Jahren, ist gefährlich für die mentale Verfassung eines Kindes.“
Natürlich ist damit kein Gesetz erlassen worden, sondern es handelt sich dabei erst einmal nur um einen Vorschlag seitens der Politik. Ob der Ban tatsächlich umgesetzt wird, wird die Zeit zeigen. Allerdings gibt es nicht nur aus Europa starken Gegenwind, besonders gegen EA und Star Wars Battlefront 2.
In Hawaii hat sich nun ein ganzer US-Bundesstaat gegen das Thema Microtransactions und Loot Boxen ausgesprochen. Dort ist die gesetzliche Lage eine ganz andere. Für LucasFilms und Disney dürfte eine derart negative Presse, vor allem in Verbindung mit Star Wars, ein Grund sein EA nicht nur den Wind aus den Segeln zu nehmen, sondern es ist gut vorstellbar, dass EA derzeit um die Lizenz Star Wars kämpfen muss.
Allerdings ist es falsch nur EA Schuld an diesen Taktiken zu geben. Auch Activision hat in den letzten Wochen Patente auf den Markt gebracht, die gezielt Microtransactions auf Gaming abzielen, in Verbindung mit dem Gefühl der Belohnung. Es bleibt zu hoffen, dass jetzt, nachdem selbst die Politik sich diesem Thema annimmt, endlich wieder der Fokus auf das gelegt wird, was der Grundpfeiler eines jeden Spiels sein sollte: Unterhaltung, Spaß, Communities und Geschichten. Wer bereits 60 Euro oder mehr in einen Titel investiert, der sollte auch das Recht haben, den gleichen Fortschritt machen zu können, wie jeder andere auch, ohne noch einmal in die Brieftasche greifen zu müssen.
Es wird Zeit, dass Studios wie CD Projekt RED die neue Norm werden. Hier wird für den Gamer entwickelt und nicht für die Brieftasche des Unternehmens. Das Statement, dass die Entwicklung eines Spiels zu teuer sei und deshalb auf solche Mittel zurückgegriffen werden „muss“, ist ebenfalls falsch. Sollte es so sein, würde nicht jedes Jahr aufs neue ein neuer Titel der gleichen Reihe veröffentlicht werden.