Bright Memory wurde von nur einen Entwickler erdacht und entwickelt was schon mal besonders ist, weil normalerweise solche Games mit dieser guten Grafik und Gameplay von hunderten Entwicklern über Jahre entwickelt werden. Hobby-Entwickler Zeng »FYQD« Xiancheng gibt uns mit Bright Memory einen 45 Minuten Vorgeschmack auf Bright Memory: Infinite dem fertigen Hauptspiel. Bright Memory ist sozusagen nur ein Spielbarer Prolog des Hauptspiels, was noch 2020 erscheinen soll und um die 5 Stunden Spielzeit haben wird.
Zum Anfang der kostenpflichtigen Demo wird man direkt vom Hauptmenü in die Action geschmissen und muss sich gegen 3 Soldaten behaupten. Wer auf eine Art Tutorial hofft oder zumindest eine kurze Erklärung, der sucht hier vergeblich nach Hilfe. Selbst eine kleine Sequenz, die uns die Story näher bringen soll, glänzt allein mit Abwesenheit. Und wer hätte es gedacht, hier beginnen die ersten Probleme: die Story ist zumindest in der Demo nicht wirklich verständlich und irgendwie zusammenhangslos „erzählt“. Nachdem wir auf Soldaten, Zombies und andere Fabelwesen getroffen sind, ist eines klar: in diesem „Spiel“ regiert das Chaos. Somit bleibt es leider komplett schleierhaft was uns das Spiel überhaupt sagen will.
Das Gameplay lässt sich als uneheliches Kind aus Doom und Devil May Cry beschreiben, das eher aus einer Hassliebe entstanden ist. Schnelle Action und ein Effektgewitter, bei dem selbst Michael Bay vor Scham verblassen würde. Obwohl wir von Hektik getrieben sind, spiel sich der Titel erstaunlich intuitiv. Ihr werdet alleine schon von der Masse an Gegnern gezwungen Nahkampf und Fernkampfwaffen zu kombinieren, ansonsten habt ihr keine Chance zu überleben, auch wenn der Schwierigkeitsgrad sehr ausgewogen und verzeihend ist. Die namenlose Heldin verlässt sich aber nicht nur auf Schwert und Wumme, sondern hat auch noch Spezialfähigkeiten im Gepäck, wie Telekinese. Eine Kombination, die für eure Gegner meist an einer akuten Metallvergiftung sterben lässt. Diese Dinge spielen sich sehr gut und schön flüssig, sodass ihr sehr gut Combos aneinander ketten könnt. Bei den Waffen wurden keine Experimente gewagt. Von Maschinenpistole, Shotgun, Revolver bis hin zum Schwert ist alles vorhanden. Erwartet nur nicht einen großen Unterschied zwischen dem Verhalten der einzelnen Bleispritzen.
Technik und Grafik sind aber leider ein zweischneidiges Schwert (um beim Thema Waffen zu bleiben), so sieht die Grafik auf der Xbox Series X hervorragend aus und auch die Lichteffekte und Spiegelungen sind sehr schön anzusehen, Allerdings gibt es einen ständigen Begleiter, der wieder für Abzüge in der B-Note sorgt: Tearing – jede Menge davon. Was teilweise gerade in den Zwischensequenzen erheblich stört und auch letztlich immer auch im Spiel stark auffällig ist. Immerhin läuft Bright Memory sehr flüssig.
Eine weiter Baustelle ist ganz klar die Menüsteuerung, bei der stark ersichtlich ist, dass hier einfach nur die PC-Version schlecht portiert wurde. Ähnlich wie in Destiny müsst ihr zunächst einen Menüpunkt wählen, habt dafür aber sprichwörtlich einen Mauszeiger vor der Nase.
Nicht nur die Feinde bekommen auf die Ohren, sondern auch wir. Der Soundtrack und die englische Tonspur sind recht gut gelungen. Sprachmuffel, die Bright Memory allerdings in deutscher Ausführung spielen wollen, werden leer ausgehen.
Fazit:
Bright Memory hinterlässt einen eher schlechten Eindruck im Test und ist mit 7,99 € wirklich zu teuer. Letztlich ist es nicht mehr als eine Art Tech-Demo oder ein Experiment. Sicher, es hat nur ein Mensch diesen Titel entworfen, doch das bedeutet nicht, dass man allein deshalb sein Geld ausgeben sollte. Maximal Shooter-Fans können sich für maximal 40 Minuten kurz ablenken lassen, alle anderen können wir keine Kaufempfehlung aussprechen. Bleibt zu hoffen, dass die Vollversion besser wird.
Solltet ihr an Epilepsie leiden, müsst ihr den Titel schon aus gesundheitlichen Gründen meiden, wie der Teufel das Weihwasser.
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