Wer kennt es nicht? Man sitzt im Zug, im Bus oder der U-Bahn und langweilt sich. Noch so viele Stationen zu fahren und die Langeweile wird garantiert nicht verfliegen. Da ist es heutzutage schon fast normal, zum Tablet oder Smartphone zu greifen und sich mit Games abzulenken. Allerdings gibt es da noch ein Problem. Oftmals sind Smartphones zu klein und Tablets einfach zu sperrig – eine Alternative muss her oder doch gleich ein Kombination aus beidem?
Das Nokia Lumia 1320 könnte man als ein „Phablet“ bezeichnen – halb Smartphone, halb Tablet. Bevor wir aber zu den einzelnen Testkriterien kommen, benötigen wir vorher noch handfeste Daten und die sollen nun folgen:
Displaytyp: IPS-LCD
Displaydiagonale: 6 Zoll (15,24 cm)
Displayauflösung: 1280 x 720 Pixel
Kamera
Digitalkamera: Haupt- und Frontkamera
Auflösung: 5 Megapixel
max. 2592 x 1944 Pixel
max. Auflösung von Videos: 1920 x 1080 Pixel
Auflösung der zweiten Kamera: 1280 x 960 Pixel
Speicher und CPU
Chipsatz: Qualcomm Snapdragon 400
Hauptprozessor: Dualcore ARM Cortex A9
Taktrate: 2 x 1700 Mhz
Arbeitsspeicher / RAM: 1024 MB
Speicher (intern): 8 GB
Größe und Gewicht
Abmessungen: 164,25 x 859 x 9.79 Millimeter (HxBxT)
Gewicht: 220 Gramm
Das hat uns gefallen:
Nokia hat mit dem Lumia 1320 einen echten Giganten auf die Gamer losgelassen. Farblich auffallend, je nach gewähltem Cover (austauschbar), liefert der wohl bekannteste Handyhersteller einen wahren Riesen an den Endverbraucher. Satte 6 Zoll ist das Display groß und das Handy immerhin stolze 16 cm groß – unauffällig ist anders. Als Gamer freut man sich allerdings über diesen Mittelweg. Weder Tablet noch Smartphone, doch mit den besten Eigenschaften eines Windows Phones.
Am bewehrten Kachelsystem hat sich auch beim Lumia 1320 nichts geändert. Nur, dass das übergroße Display jetzt noch mehr Platz für die Kacheln bietet. So könnt ihr wahlweise bis zu sechs kleine Kacheln oder drei mittelgroße nebeneinander anordnen. Platz für alle Apps der Welt. Wie immer setzt Nokia dabei auf eine Verbindung von Xbox und Windows Phone, mit Smart Glass und anderen Möglichkeiten wird das Lumia 1320 zur mobilen Schnittstelle zwischen Xbox One, Xbox 360 und PC.
Das wahnwitzig große Display hat mit seinen sechs Zoll die Schmerzgrenze erreicht. Als Gamer freut man sich über die vielen Details, die in 900p dargestellt werden. Damit werden selbst Gelegenheitsspiele wie Angry Birds zum visuellen Genuss.
Akustik Fans werden zwar durch die verbauten Speaker gut bedient, doch richtiges Feeling, beispielsweise bei einer Runde Halo: Sparan Assault, kommt erst dann auf, wenn man die mitgelieferten oder die eigenen Kopfhörer nutzt. Ton und Display sind aber auch perfekt für Filme während einer langen Fahrt geeignet. Mit der Größe kann auch bequem eine weitere Person mitschauen. Popcorn liefert das Lumia 1320 allerdings keines. Das könnt ihr euch dann noch gleich selbst kaufen, denn mit 399 Euro ist das Lumia 1320 ziemlich günstig, wenn man den direkten Vergleich zu anderen Herstellern sucht.
Überrascht, sogar positiv, waren wir vom verbauten Akku im Lumia 1320. Hier verrichtet ein 3400mAh Akku seinen Dienst. Damit sorgt Nokia dafür, dass das 1320 nicht schon nach dem Einschalten leer ist. Der große Bildschirm zieht natürlich auch „dezent“ mehr Strom.
Überraschend war auch das Gewicht des Nokia Giganten. Nun erwartet man bei einem Handy dieser Größe schnell ein halbes Kilo an Rohgewicht, doch mit gerade einmal 200 Gramm ist das 1320 erstaunlich leicht. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Nokia vermehrt auf Plastik statt Alu gesetzt hat. Die Haptik leidet allerdings nicht darunter, denn die Cover, die man beim Lumia 1320 tauschen kann, wirken trotz Plastik alles andere as billig.
Durch das Entfernen des Covers legt man beim Lumia nicht nur den Zugang zum Sim-Karten Slot frei, sondern auch den Slot zum Erweitern des internen Speichers. Die verbauten 8 GB sind gerade bei Gamern schnell verbraucht.
Das hat uns nicht gefallen:
Der größte Vorteil des Lumia 1320 ist auch sein größter Nachteil. Das große Display sorgt dafür, dass das 1320 nicht gerade der perfekte Kandidat für die eigene Hosentasche ist. Zwar passt es noch gut in die selbige, doch möchte man es etwaigen Taschendieben ja nicht zu leicht machen. Allerdings dürfte es durch seine Größe auch schnell zu fühlen sein, wenn das 1320 plötzlich in Bewegung gerät.
Neben seinen riesenhaften Ausmaßen haben wir uns auch noch etwas an der Kamera des 1320 „gestört“. Mit 5 Megapixel ist das Lumia 1320 nicht mehr auf den aktuellsten Standard der mobilen Fotografie. Natürlich haben wir keine 41 Megapixel erwartet, wie beim Lumia 1020, doch acht sollten heutzutage schon drin sein.
Wie bei vielen Handys in der heutigen Zeit lässt Nokia uns auch beim 1320 nicht mehr den Akku austauschen. So ist es also nicht möglich, durch das Abnehmen des Covers auch den Akku zu erreichen, schade.
Fazit:
Nokia hat mit dem Lumia 1320 vor allem die Gamer im Fokus gehabt. Satte 6 Zoll Display sorgen für jede Menge Bildfläche. Zwar wäre FullHD schön gewesen, doch merkt man beim Spielen kaum einen Unterschied. Auch vom Akku und der Haptik waren wir positiv überrascht, denn ein so großes Handy und dann noch so viel Plastik, das geht bei anderen Herstellern schon einmal schnell in die Hose.
In die Hose geht das 1320 allerdings ungern, allein durch seine schiere Größe. Deshalb sollten Gamer zunächst überlegen, ob der Kauf lohnt. Allerdings ist der Preis für die Größe ein weiteres Kaufargument. Der Preis zeigt allerdings auch auf, was das Lumia 1320 wirklich ist: ein Mittelklasse-Handy und daraus macht Nokia auch kein Geheimnis. Man wollte sich gezielt an diesen Markt anpassen, denn es muss nun wahrlich nicht jedes Smartphone oder auch Phablet 800 Euro kosten.