Ein Spiel, dass bereits seit langer Zeit in aller Munde ist, stammt aus dem Hause Ubisoft und trägt den Namen For Honor. Jetzt ist der Titel endlich auf den Markt und wir haben For Honor auf Herz und Nieren geprüft. Ist es nur ein Multiplayer-Titel, dem einfach eine Kampagne hinzugefügt wurde, die in gefühlten zwei Stunden beendet werden kann, oder ein komplett durchdachtes Konzept? Diese und andere Fragen wollen wir im Test klären.
Tausend Jahre sind verstrichen, seid die große Katastrophe über das Land zog. Einst mächtige Krieger, aufgeteilt in den Reichen der Ritter, Samurai und Wikinger, standen vor der Vernichtung. Die Wölfe, jene Menschen und Anführer, die bereit sind zu kämpfen, rückten in den Hintergrund und waren nur noch Teil von Mythen und Legenden.
Jedes Volk, egal ob es die barbarischen Wikinger, die stolzen Ritter oder die weisen Samurai sind, möchte überleben. Zum Überleben bedarf es aber Herausforderungen, da sie sonst nur in Wohlstand ihre Bäuche wachsen lassen, wie die Lämmer die sie geworden sind.
Ich werde dafür sorgen, dass sie sich wieder ihrer Wurzeln besinnen, sich wieder in die Wölfe verwandeln, die sie einst waren. Ich Apollyon, werde dafür sorgen, dass sich die Wölfe erheben und die Welt erneut den Geschmack des Krieges kosten kann. Zuvor muss ich aber dafür sorgen, dass die Wölfe sich ihrer erinnern und damit Schlachten der Lämmer beginnen kann.
Das hat uns gefallen:
Ubisoft hat viel Zeit und Geld darauf verwendet, um For Honor zwar einzigartig zu machen, doch zeitgleich den historischen Grad einer jeden Kultur so nahe wie möglich am „Original“ zu halten. Angefangen beim Verhalten, da sich diese Fraktionen in so kurzer Zeit sicher nicht begegnet sind. Über Rüstungen, Waffen und den jeweiligen Kampfstilen, hat Ubisoft versucht so historisch korrekt zu bleiben, wie es möglich ist.
Zu Beginn der Kampagne schlüpft der Spieler in die Rolle der Ritter, genauer gesagt in die Rüstung des Wächters. Ein, mit einem Langschwert bewaffneten, Ritter, dessen Gesicht ein Geheimnis bleibt, seine Einstellung zum Krieg allerdings nicht. Da Ubisoft versuchte geschichtlich nicht zu sehr abzuweichen gibt es bei den Kampfstilen keine menschenunmöglichen Aktionen. Gerade als Langschwertkämpfer haben die Krieger seiner Zeit nicht nur die Schneide in ihr Ziel gestochen oder geschlagen, sondern eine ganze Facette an Bewegungen und tödlichen Angriffen im Repertoire gehabt. Gleiches gilt natürlich auch für Wikinger und Samurai.
Sehr gefallen hat uns aber vor allem eine Tatsache. Stellte folgendes vor: ein Wikinger, ein Samurai und ein Ritter treffen sich – Verständigung gleich null. Genau das ist auch in For Honor der Fall. Seid ihr beispielsweise auf Seiten der Wikinger sprechen sie auf magische Weise Deutsch, doch sobald ihr einen Ritter trefft, wird der euch auf Latein anschreien und ein Samurai auf Japanisch. Wechselt ihr dann die Fraktion, um beispielsweise das nächste Kapitel der Story anzugehen, ändert sich auch die Sprache der eben noch gespielten Fraktion zu deren Ursprung. Dies trägt sehr zur Atmosphäre des Spiels bei.
Bleiben wir gleich beim Sound von For Honor. Das Spiel klingt einfach wundervoll. Die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen, leider nur nicht so sehr bei der Lippensynchronisation, was aber zu vernachlässigen ist, da die meisten Charaktere oft eine Art von Helm oder Schutz tragen. Der Soundtrack passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, wie auch die Soundeffekte selbst.
Der nächste Pluspunkt springt förmlich ins Auge – die Grafik. For Honor sieht einfach nur wunderschön aus. Die Animation der Kämpfer, sind flüssig und kommen trotz großer Gegenermaßen nicht ins Stocken. Selbst die Szenerie und Umgebungen sind mit viel Liebe zum Detail entwickelt worden – eine wahre Augenweide – und sorgen dafür, dass man in einer ruhigen Minute einfach stehen bleibt und den Anblick genießt.
Beim Gameplay hat sich Ubisoft Einiges einfallen lassen, da For Honor natürlich ein Multiplayer-Spiel ist bzw. als solches konzipiert wurde, ist ein Kampfsystem implementiert worden, dass es Gegnern erlaubt Schläge, leichte und harte, abzuwehren. Selbiges gilt natürlich auch für euch. Jede Art von Kämpfer oder Kämpferin nimmt eine eigene Kampfhaltung ein und hat damit auch sein eigenes Bewegungsset – immer gilt aber dass ihr drei Richtungen zum Angreifen und Blocken habt: rechts, links und oben. Hinzukommt, dass es diverse Fähigkeiten gibt, die ihr freispielen könnt, die mit der Zeit auch aufleveln. So könnt ihr beispielsweise mehr Gesundheit bekommen oder einem nach Cooldown von einigen Sekunden die Gesundheit wieder aufladen. Innerhalb der Kampagne steigt ihr auch im Level auf, den ihr auch mit den Multiplayer übernehmt. Es ist ein solides Gameplay, welches gut funktioniert, dass aber merklich dafür ausgelegt wurde, im Multiplayer-Modus zu bestehen und nicht für eine Kampagne entwickelt wurde.
Je nachdem wie gut ihr den Level absolviert habt, erhaltet ihr neue Designs für eure Wappen und auch Helme, für die verschiedenen Charaktere. Letztere müsst ihr im Multiplayer noch freischalten. Mit der ingame-Währung könnt ihr diese für jede der drei Fraktionen erwerben, um so neue Klassen zu nutzen, die sich dann natürlich auch anders spielen. Je nach Klasse, wie der Kensei der Samurai, was dem Wächter der Ritter oder dem Plünderer der Wikinger entspricht, gibt es immer leicht andere Arten zu spielen. Einige sind sehr viel grobschlächtiger, während andere Kämpfer deutlich agiler sind.
Im Multiplayer-Modus erwarten euch fünf verschiedene Modi. Darunter Herrschaft, bei dem Teams aus vier Spielern versuchen die Kontrolle über das Schlachtfeld zu erlangen. Handgemenge ist ein Modus, in dem zwei Teams, bestehend aus zwei Spielern, bei dem jedes Teams zwei gegnerische Helden eliminieren muss.
Den Modus Duell muss man wirklich kaum beschreiben. In fünf Runden geht es hier Mann gegen Mann in den Kampf, keine Ausflüchte, sondern einfach ein harter Kampf. In „Vernichtung“ treten vier gegen vier an und der letzte der am Ende triumphierend stehen bleibt ist der Sieger der Runde. Im letzten Modus, mit Namen Geplänkel, heißt es Team gegen Team, bestehend aus jeweils vier Spielern. Jeder gegnerische Held, den ihr ins Jenseits befördert, gibt Punkte für euer Team.
Egal ob Multiplayer oder Kampagne, es muss nachgedacht werden beim Kämpfen. Denn eure Fighter haben neben dem Gesundheitsbalken auch Ausdauer, auf die es zu achten gilt. Ist die Ausdauer am Boden, ist es in der Regel auch euer Kämpfer, was ihn natürlich zur perfekten Zielscheibe macht. Es gilt also auch taktisch zu kämpfen, was ihr auch unbedingt tun solltet.
Das hat uns nicht gefallen:
Man merkt For Honor an, dass es im Grunde ein Multiplayer-Titel ist. Das Kampfsystem, ist eben dafür ausgelegt worden. Für den Multiplayer ist das auch vollkommen ausreichend und in Ordnung, doch innerhalb der Kampagne, gibt es eben nur die bestimmten Angriffe und Kombinationen, die ausführbar sind. Um diesen Malus auszugleichen, wechselt ihr in der Kampagne immer wieder den Charakter, damit auch fast alle Klassen jeder Fraktion angespielt werden können – was mehr einem langen Tutorial gleich kommt.
Wäre die Geschichte rund um For Honor nicht so gut erzählt, dann wäre die Kampagne einfach nur einfallsloses Wiederholen verschiedener Aufgaben. Es gilt im Grunde immer nur von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, und dabei diverse Feinde zu erledigen. Immer wieder mit einer Mischung aus den verschiedenen Multiplayer-Modi.
Zwar hat Ubisoft für etwas Abwechslung gesorgt, doch ist es zu wenig, um zu sagen, dass For Honor eine vollwertige Kampagne besitzt. Etwas mehr Abwechslung und auch mehr Möglichkeiten beim Gameplay wären schön gewesen und hätten der Kampagne die nötige Würze verliehen.
Fazit:
For Honor ist ein gutes Spiel aber kein Spiel, dass durch eine ausgefeilte Kampagne überzeugen kann. Die Zwischensequenzen sind gut in Szene gesetzt und vermitteln eine wirklich interessante Geschichte. Das Gameplay von For Honor ist aber durch und durch für den Multiplayer-Modus entwickelt worden – damit fehlt es der Kampagne von For Honor an der nötigen spielerischen Tiefe.
Abseits davon ist For Honor einfach wunderschön anzuschauen und ebenso gut vertont. Sieht man von einigen kleinen Synchronisierungsschwächen ab, ist auch die deutsche Vertonung absolut hochwertig und hat Dinge wie das Tragen von Helmen berücksichtigt, womit sich der Klang der Stimme natürlich noch einmal verändert.
Alles in allem ist For Honor ein gutes Spiel und macht wirklich Spaß. Obwohl die Kampagne spielerisch nicht viel so viel hergibt, ist die Geschichte gut erzählt und lädt dazu ein mehr zu erfahren. Der Multiplayer-Modus ist gut durchdacht und bringt einen schnell an die Grenzen des eigenen Könnens. Es bleibt ab abzuwarten, ob ein Spiel wie For Honor, in dem relativ „selten“ geschossen wird, auch die Massen begeistern kann. Wir jedenfalls hatten in der Welt von For Honor viel Spaß.
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Dominik das Spiel ist mega geil *-*
Darf ich deine Begründung hören wieso du aus Prinzip nichts von ubisoft kaufst?
Der trailer is mega gewesen und das spiel sieht auch gut aus aber ist halt von ubisoft und wird daher aus prinzip nich gekauft
Wir haben unten die ersten 30 Minuten mal aufgenommen 😉 falls du einen genaueren Blick auf das Spiel werfen willst.