Lange musste die Fan-Gemeinde warten, seit wenigen Tagen ist FIFA 17 da. Um die eigenen Nerven nicht weiter unnötig auf die Probe zu stellen, entscheiden sich viele Gamer für den Download des Spiels. Doch bei rund 40 GB Größe ist auch das keine Expressvariante. Einige User klagen sogar über überlastete Server und abgebrochene Downloads.
Fans mussten lange auf das Game warten, nun ist FIFA 17 endlich da. Der wohl bekannteste Titel von EA Sports, bei dem dieses Mal BVB-Spieler Marco Reus auf dem Cover ist, kann auf einem Datenträger erworben oder einfach heruntergeladen werden. Letzteres hat natürlich den Vorteil, dass es evtl. günstiger ist, man aber vor allem gleich Losspielen kann.
Naja, was heißt gleich. Denn ein so komplexes und realistisch aussehendes Game wie FIFA 17 hat natürlich eine enorme Größe. Und so müssen Xbox-One-Besitzer mal eben 40 GB downloaden. Das geht selbst mit schneller Internetverbindung nicht in fünf Minuten. PS4-Besitzer müssen mit einer Download-Größe zwischen 32 und 44 GB rechnen. Die Größen der Versionen für Xbox Live oder PlayStation Network sind von der jeweiligen Lokalisation des Spiels abhängig.
Im FIFA-Forum von EA Sports machen sich derweil die ersten Beschwerden breit. User berichten von extrem langsamen Downloads und sind entsprechend genervt. Die Vorfreude ist zwar die schönste Freude, doch die Geduld ist spätestens dann am Ende, wenn das Game offiziell auf dem Markt ist. Wer sich mit FIFA 17 also zeitnah vergnügen will, der sollte den Download der digitalen Version schnellstens starten oder aber zur guten alten Retail-Version greifen.
Kostenlose Demo
Der Release von FIFA 17 war am 27. September 2016. Bereits seit dem 13. September ist die Demo der weltweit beliebtesten Fußballsimulation verfügbar. Die Demo gibt es für PS4, PS3, Xbox One, Xbox 360 und PC. Die Testversion erhält den nagelneuen Story-Modus. Auch der Anstoß-Modus für normale Partien und neue Skill-Spiele für einen oder mehrere Spieler können ausprobiert werden. In der Demo kann im Anstoß-Modus mit zwölf Top-Clubs gespielt werden:
- Bayern München (Deutschland)
- Chelsea (England)
- Gamba Osaka (Japan)
- Inter Mailand (Italien)
- Juventus Turin (Italien)
- Manchester City (England)
- Manchester United (England)
- Olympique Lyon (Frankreich)
- Paris Saint-Germain (Frankreich)
- Real Madrid (Spanien)
- Seattle Sounders (Vereinigte Staaten von Amerika)
- Tigres U.A.N.L. (Mexiko)
Neben den genannten Mannschaften können in der Demo-Version von FIFA 17 auch drei Stadien ausgewählt werden:
- CenturyLink Field (Seattle, USA)
- Stamford Bridge (London, England)
- Suita City Football Stadium (Suita, Japan)
Was ist neu?
Groß angekündigt wurde der Einsatz von Frostbite Engine, die Gamern bereits aus Battlefield bekannt sein dürfte, wo sie schon seit 2008 zum Einsatz kommt. Der Wechsel auf diese Entwicklungssoftware ist zweifelsfrei die größte technische Änderung der neuen Ausgabe. Für den Gamer ist sie auf den ersten Blick sichtbar. Die Grafik von FIFA 17 ist noch realistischer geworden. Sah FIFA aus der Ferne schon vor Jahren wie im Fernsehn aus, ist das Bild nun auch direkt vor dem Monitor sehr, sehr sauber. Frostbite Engine bietet beispielsweise noch mehr Dreher und Stolperer, insgesamt eine weichere und geschmeidigere Animation.
Story-Modus „The Jouney“
Inhaltlich ist der bereits kurz angesprochene Story-Modus „The Journey„, der bei FIFA 17 Premiere feiert, die größte Neuerung. Der Spieler schlüpft in die Rolle des Premier-League-Nachwuchsstars Alex Hunter. Vom unbedeutenen Hobby-Kicker wird er auch durch den Antrieb seines Vaters zum Profispieler. In der Story erlebt man die Höhen und Tiefen Alex Hunters auf und neben dem Platz. Die Gespräche mit den Eltern, dem Trainer, dem Managment. Siege und Niederlagen. Alles, was zum Leben eines jungen Nachwuchsstars dazugehört. Das bietet für rund vier Stunden gute Unterhaltung, dann jedoch geht der Story langsam aber sicher die Luft aus. Eine nette und abwechslungsreiche Erweiterung, die in Zukunft aber mehr Ausdauer benötigt.
Bei der Entwicklung von „The Journey“ hat übrigens auch Marco Reus vom BVB mitgewirkt. Er fungierte neben weiteren Top-Stars wie James Rodriguez, Anthony Martial und Eden Hazard als sogenannter Authentizitätsberater. Geschrieben wurde die Geschichte von Tom Watt, der bereits Autor von David Backhams Buch „My Side“ war. Vor allem FIFA-Neulinge können mit der Story an ihrer Spielfertigkeit arbeiten. Stammgamer dürften die ständigen Unterbrechungen durch Videosequenzen eher stören.
Die Steuerung bleibt gleich
Ansonsten bietet FIFA 17 vor allem Konstanz. Es gibt keine großen Änderungen, eher haben sich die Entwickler von EA Sports auf das Finetuning konzentriert. Die Steuerung bleibt gleich, Gamer müssen sich also nicht umgewöhnen, die Entdeckerfreunde bleibt aber auch außen vor. Wer einige Partien gespielt hat, der wird feststellen, dass beispielsweise das Grätschen nun besser funktioniert. Die Spieler können den Ball besser abschirmen.
Eine Erleichterung ist der Navigationspunkt bei Eckbällen, der nun anzeigt, wo der Fußball landen wird. Nachdem der Schussbefehl gegeben wurde, verschindet der gelbe Punkt wieder. Die künstliche Intelligenz bleibt aber durchschaubar. Während das Profil einzelner Spiele gewohnt gekonnt herausgearbeitet wurde, müssen sich die Mannschaften im Nebel der Individalitätslosigkeit behaupten. Der Computer agiert überwiegend über die Flügel und hat viel Ballbesitz. Auch im Multiplayer-Modus ist das die dominierende Taktik. Mehr Überraschungen wären hier angebracht.
FIFA Interactive World Cup
Interessant wird sein, was die Profispieler, die damit ihre Brötchen verdienen, aus FIFA 17 herausholen. Der Siasonstart des FIFA Interactive World Cup (FIWC) steht an. 2017 findet das große Finale in London statt. Dem Sieger winken 200.000 US-Dollar. Wichtige Neuerung: Die Finals werden nur noch mit gleich starken Mannschaften gespielt. Das dürfte auch schwung in den Wettmarkt für eSports bringen.
FIFA 17 ist trotz neuer Entwicklersoftware keine Neuerfindung. Die 50 bis 60 Euro dürften sich deshalb nicht für jeden lohnen. Ein Upgrade ist keineswegs Pflicht, Fans werden sich Frostbite Engine und die Story aber sicher nicht entgehen lassen. Neben der guten Grafik ist das fulminante Lizenzpaket nach wie vor das Zugpferd. Nur bei FIFA kann man mit den Top-Clubs und ihren Charakteren in offiziellen Stadien spielen. EA Sports lässt sich das viel Geld kosten, für das die Weltfußballorganisation sogar ihren Namen hergab. Auch das Entwicklerbudget ist das größte in diesem Bereich, gleiches gilt für das Marketing. Und so ist FIFA nach wie vor die dominanteste und populärste Fußballsimulation auf dem Markt.
Wer beim Fußall mehr Wert auf Taktik legt, der sollte sich den größten Konkurenten von FIFA anschauen: Pro Evolution Soccer bietet in diesem Bereich mehr Abwechslung und Überraschungen. Wer hingegen unbedingt in seiner Stammmanschaft mit seinem Lieblingsspieler spielen will, der ist mit FIFA bestens bedient und hat keine Alternative.
In diesem Herbst erscheint FIFA 17 auch für iOS, Android und Windows 10.
Die Neuerungen von FIFA 17 zusammengefasst:
- Erstmals basierend auf Entwicklersoftware Frostbite Engine
- Premiere des neuen Karriere- und Stroy-Modus „The Journey“
- Freistöße, Ecken und Elfmeter wurden komplett überarbeitet und sind nun raffinierter
- Überarbeitete Stadien und in den Fokus gerückte Zuschauer sorgen für authentische Spielstimmung
- Spieler können Bälle stärker abschirmen
- Grätschen funktioniert besser
- Noch sauberere Grafik
- Neue Spielmodi in FIFA Ultimate Team
- Insgesamt: konstanter Spielspaß mit Stagnation
[amazon box=“B01GO4FZTG“]