Gearbox ist nach der Veröffentlichung von Alien: Colonial Marines bei vielen Gamern nicht mehr das „perfekte“ Studio. Auch mit dem Release von Duke Nukem Forever, dass zwar von einem anderen Studio erdacht und begonnen, allerdings von Gearbox beendet wurde, tat sich das Unternehmen keinen Gefallen. Jetzt hat man einen Shooter-Hybriden veröffentlicht, der sich viele MOBA-Elemente geliehen hat – Battleborn. Wir haben uns selbigen Titel einmal genauer angeschaut.
Es muss wahr sein, denn es steht auf einer Steintafel geschrieben. Also gibt es keinerlei Grund nicht an der Glaubwürdigkeit zu zweifeln – keinen! Das Leben wird enden, alle Sterne des Universums werden erlöschen (die Taschenlampenindustrie wird einen Boom erfahren!). Nur noch ein Stern wird überleben und alles Leben wird zu ihm gezogen werden.
Natürlich gehen bei Sternen nicht einfach so die Lichter aus, sie sind schließlich gigantische FUSIONSKRAFTWERKE. Hinter den Machenschaften stecken die bösen Buben, die sich selbst die Varelsi nennen. Ja, ein Name den man selten unter Postkarten findet. Eine Gruppe von ungleichen „Helden“, wenn wir ehrlich sind, die meisten sind einfach nur verrückt und schießwütig, stellen sich den Kampf und wollen das Universum und alles Leben darin „retten“ – so lange man es mit Waffengewalt retten kann.
Das hat uns gefallen:
Noch bevor wir Grafik, Sound oder ähnliches bewerten, fällt Battleborn vor allem durch eines auf – seinen Humor. Gearbox hat sich sehr viel von Borderlands geliehen, was den Humor des Spiels betrifft. Kein Wunder, ist die Reihe doch das Aushängeschild des Studios. Battleborn treibt es aber noch etwas mehr auf die Spitze.
Alle 25 Charakter, die man in Battleborn freispielen kann, sind durchweg irgendwie verrückt. Ob sarkasmusbetriebene Roboter oder vierarmige Wesen, die sich freuen sobald etwas in die Luft fliegt – gut, wer freut sich da nicht? Battleborn ist quasi ein Dauerfeuer an flachen Witzen und dummen Sprüchen, was mindestens für ein Grinsen sorgt. Lässt man sich allerdings auf diese Art Humor ein, und erkennt, dass Battleborn sich selbst nicht ernst nimmt, dann beginnt der Spaß erst richtig.
Sein volles Potential entfaltet Gearbox neuester Titel erst dann, wenn man mit Freunden in den Kampf zieht. Ein 5-Spieler Koop-Modus sorgt für die nötige Unterhaltung. Erst wenn ein ganzes Team in den Kampf zieht, zeigt sich wie gut Battleborn ist.
Grafisch setzt Gearbox mit Battleborn auf einen sehr eigenwilligen doch sehr gelungenen Stil, der den Humor des Spiels perfekt ergänzt. Bunte Farben statt Blut und fliegender Körperteile. Kindisch wirkt Battleborn deshalb allerdings nicht.
Aufbauend darauf folgt der Sound, der durch einen gelungenen Soundtrack und ein Bombardement an dummen Sprüchen glänzt. Selbst der Oberschurke ist nicht ganz so böse, wenn er seiner Widersacherin auf den Anrufbeantworter sprechen muss.
Eingangs haben wir bereits erwähnt, dass Battleborn ein Hybrid ist. Es treffen Shooter und MOBA aufeinander. Den MOBA-Faktor merkt man allerdings nur dann, wenn man online gegen andere Spieler antritt. Dann heißt es Held gegen Held und die eigenen Schergen ins Ziel bringen. Die vielen unterschiedlichen Helden spielen sich dabei jedes Mal komplett anders. Nicht zuletzt durch den Skill-Tree, oder der DNA Sequenz, die sich Gearbox für die Helden erdacht hat. Das Gameplay selbst geht sehr fluffig von der Hand. Trotz vieler Unterschiede lassen sich alle Helden schnell meistern und durch den erweiterbaren Skill Tree an verschiedene Situationen anpassen.
Das hat uns nicht gefallen:
Battleborn macht längst nicht alles richtig. Es gibt so manchen Punkt, der uns nicht gefallen hat. Alleine ist Battleborn beispielsweise nicht sehr interessant. Obwohl die rund 10 Stunden (wenn man alleine unterwegs ist) Spielzeit unterhalten können, ist das Ziel einer jeden Mission immer gleich: stellt euch einer Horde von Feinden und befördert selbige ins Jenseits, um zum Bosskampf zu gelangen. Das war es auch schon. Jede Mission ist so aufgebaut. Zwar muss ab und an etwas beschützt werden, doch im Grunde ist hier keine Abwechslung geboten. Die Checkpoints im Spiel sind teilweise sehr schlecht gesetzt. Da man gerade als „einsamer Wolf“ sehr viel öfter ins Gras beißen wird, als im Team.
Der Online Modus bietet derzeit einfach zu wenig Maps und Modi. Gerade drei Modi kann Battleborn online derzeit verzeichnen. Das ist einfach viel zu wenig um auf Dauer zu begeistern. Gearbox hat allerdings versprochen mehr und vor allem kostenlos zu liefern.
Fazit:
Battleborn soll Gearbox‘ angeschlagenen Ruf wiederherstellen und das gelingt zum Teil. Es ist lustig, bunt und nimmt sich kein Stück ernst. Gerade mit Freunden oder mit anderen Spielern ist Battleborn ein Fest und sorgt für viele Stunden Unterhaltung. Selbst wenn die Story beendet ist, möchte man weiterspielen, um alle Charaktere freizuspielen. Ganz typisch für Gearbox ist, dass der Loot im Vordergrund steht. Nach jeder Mission gibt es Loot, der euren Helden hilft im Kampf besser zu bestehen.
Ist man lieber alleine unterwegs, dann kann Battleborn seinen Charme nicht entfalten. Es ist zu repetitiv und bietet zu wenig Abwechslung. Selbiges gilt für den Online Multiplayer. Zu wenig Modi treffen auf zu wenige Maps. Zum Launch hätte hier einfach sehr viel mehr drin sein müssen. Gearbox hat aber versprochen neue Helden und Inhalte zu liefern, was diesen Punkt eventuell bald vergessen lassen könnte.
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